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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
89. Jahresband.2009
Seite: 520
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Kilian Derdau

Feiertag in dieser Kapelle der Rosenkranz gebetet wird". Hiermit erklärt
sich übrigens auch der noch heute geläufige Namen „Angelusglöckli" für
die Kapellenglocke, der auch im Heimatlied „Mein Ohlsbachtal" von Arnold
Gutmann seine Erwähnung fand.

Während es in § 3 und § 4 um Gelddinge geht, wird es in § 5 wieder
interessant. Dort wird nämlich allen künftigen Hofbesitzern das Reinigen
der Kapelle, das dreimalige Angelusläuten jeden Tages, die Abhaltung des
Rosenkranzes sowie die Herstellung und Sauberhaltung des Weges zur Kapelle
als eine „fortlaufende und unablösbare Last" aufgetragen. Die Steigerung
kommt in § 6: „Sollte ein späterer Hofgutbesitzer sich in der § 5 gemachten
Auflage einer Nachlässigkeit zu Schulden kommen lassen, so hat
der Stiftungsvorstand das Recht die hier auf dem Hofgut aufwendige Verbindlichkeit
irgend eines anderen den Stiftungsvorstand beliebigen Person
zu übertragen und der Hofgutbesitzer hat hierfür die dem Stiftungsvorstand
beliebig festgesetzte jährliche Summe zu entrichten."22

Heute ist, wie die meisten Pflichten (außer der baulichen), auch die des
Fonds eingeschlafen. Er existiert zwar noch auf dem Papier, hat jedoch
keinen finanziellen Wert mehr. Wie so oft verfiel der finanzielle Wert des
Fonds bedingt durch die Inflation und nur noch der nackte Grundbesitz ist
Inhalt des Fonds.23

Die Glocke der Kapelle ein historisches Juwel

Zum ersten Mal Erwähnung fand die Glocke in dem Brief des Ordinariats
zur Genehmigung der Einweihung der Kapelle.24 Am 8. August 1852
taucht ein „Glockenseil 17 Schuh lang" sowie eine „Glocke von Composi-
tion [Legierung] 160 Pfund schwer" in dem an den Stiftungsvertrag angeschlossenen
„Inventarium" auf.25 Die erste Glocke sollte nicht lange in
Hinterohlsbach verweilen, wie ein Schriftwechsel des Pfarramtes Gengenbach
, dem inzwischen Stadtpfarrer Bauer vorstand, mit dem erzbischöflichen
Ordinariat Freiburg vom 22. September 1863 verrät: „Dem Erbauer
der Kapelle haben wir nunmehr eine zweite, neue Glocke, 85 Pfund
schwer von Karl Rosenlächer, Glockengießer in Konstanz gießen lassen.
Dieselbe ist bereits nach Hinterohlsbach gebracht und bedarf vor ihrer
Aufhängung und ihrer Benutzung der kirchlichen Segnung."26 Aus den
Quellen lässt sich zunächst der Eindruck gewinnen, dass der berühmte
Konstanzer Glockengießer Karl Rosenlächer eine neue Glocke für die
Maria-Hilf-Kapelle in Hinterohlsbach herstellte. Auf der heutigen Glocke
ist aber deutlich die Jahresangabe „1705" zu lesen und auch die Figuren
sowie das Wappen auf der Glocke lassen keinen unmittelbaren Bezug zur
Ohlsbacher Kapelle erkennen. Insofern steht der Befund in deutlichem
Widerspruch zu der Annahme, dass Karl Rosenlächer die Glocke neu ge-


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