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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
89. Jahresband.2009
Seite: 541
(PDF, 101 MB)
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Thema

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2008 konnten erneut sieben Preise vergeben werden an Autoren und Künstler. Der Präsident
der Gesellschaft, Prof. Bernard Vogler, begrüßte bei diesem Anlass besonders auch den Präsidenten
und den Vorstand des Historischen Vereins für Mittelbaden. Herausragender Preisträger
des Abends war der Bischof von Straßburg, Monsigneur Dore, der stellvertretend für
eine Vielzahl von Menschen für den Kampf um den Erhalt des Münsters gewürdigt wurde.

Wer findet den Offenburger Ölberg-Meister H.R.V.M.?

Eine der schönsten spätgotischen Skulpturengruppen am Oberrhein ist der Offenburger Ol-
berg, der auf das Jahr 1524 datiert wird. So meldete es jedenfalls die Chronik der Stadt Biberach
a.d.Riß, die übrigens erst im Jahr 1618 von dem Maler Lucas Seidler geschrieben
wurde, also nicht von einem Zeitzeugen stammt und damit nicht als absolut sichere Datierung
zählen kann: „In der Statt Offenburg, zwuo meil ob Strasburg ist dis Jar 1521 auff dem
Pfarkirchoff ein schens Crucivix aus Stain gehauen auffgericht worden. Hernach ist anno 24
der Elberg auf gemeltem freithof gemacht worden." Der Offenburger Olberg war also immerhin
als künstlerisch so bedeutsam angesehen worden, dass man ihn auch in der entfernten
Reichsstadt Biberach registrierte. Olberge entstanden damals in nahezu jeder Gemeinde, zumeist
auf dem Friedhof, dem Gottesacker, oft unmittelbar angebaut an eine Totenkapelle, die
zugleich Gerner (Beinhaus) war. So auch in Offenburg, wo eine Michaelskapelle unmittelbar
an den Olberg grenzte. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde sie abgerissen (s. Ruch, Martin
: Die Michaelskapelle in Offenburg. Ortenau 1991, 436^147). Wie eine Originalsituation
damals aussah, davon kann man sich heute noch ein Bild auf dem Friedhof in Obernai machen
, wo ebenfalls eine Olberggruppe an die Friedhofskapelle grenzt. Wenige Jahre vor dem
Offenburger Olberg entstanden in Straßburg (Veit Wagner, 1498) und in Obernai (Paul Windeck
, 1517) sehr verwandte Darstellungen, ebenfalls in Stein, ebenfalls in herausragender
Qualität.

Fast alle diese Olberggruppen gehen in der Anlage auf einen Kupferstich aus der Passionsfolge
von Martin Schongauer zurück. Wenig später hat auch Albrecht Dürer die Passionsszenen
nachempfunden und gezeichnet, auch seine Olbergvariation wurde populär und
in Reliefs oder Skulpturen umgesetzt.

Steinmetzzeichen Achern


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