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Berichte der Fachgruppen
Fachgruppe Flurnamen und Mundart
Der in Band 88 der Zeitschrift Die Ortenau veröffentlichte Beitrag „Zur Galloromania im
Mittleren Schwarzwald und in der nördlichen Ortenau" von Wolfgang Kleiber veranlasste
den Fachgruppenleiter zur nochmaligen Durchsicht der Flurnamenbücher Kehl, Willstätt,
Rheinau und der Flurnamensammlung der Stadt Lichtenau im Hinblick auf die nordwestgermanischen
(niederfränkischen) Reliktnamen in diesem Gebiet. Hierbei fielen vor allem
die zahlreichen Flurnamen auf, die den sogenannten Hlar-Namen zugeordnet werden können
. Diesen Namen soll ein kurzer Aufsatz gewidmet werden. Interessant dürfte auch die
Frage sein, ob die Hlar-Namen auch im elsässischen Teil des Hanauerlandes vorkommen.
Anknüpfend an einen Vortrag des Fachgruppenleiters über die Namenschichten auf der
Baar im Rahmen der Tagung „Die Königslandschaft Baar" des Alemannischen Instituts
Freiburg beschäftigte sich dieser weiter mit dem sogenannten gallo-keltischen Namenbündel
*briga „Berg" um den Ursprung der Donau. Die Verbreitung dieser Namen erstreckt
sich über Ost- und Mittelfrankreich, Nordwest- und Mittelspanien bis in den Süden Portugals
. Den namenkundlichen und geschichtlichen Zusammenhängen, die sich, ausgehend
von den beiden Quellfüssen der Donau, der Brigach und der Breg, hierbei ergeben, soll unter
Berücksichtigung der neuen spanischen und portugiesischen Forschung zu diesem Thema
nachgegangen werden.
Zur Diskussion gestellt wurde in diesem Zusammenhang auch nochmals der Flussname
Donau, dessen Etymologie erneut überprüft werden sollte. So ergibt sich aus der mundartlichen
Aussprache als Dune dieses Flussnamens in der Baar eine bisher nicht geklärte Übereinstimmung
mit den slawischen Donau-Namen auf dem Balkan. Aus diesem Befund muss
nochmals die These der keltischen Herkunft und Verbreitung des Namens Donau, ausgehend
von dessen Quellgebiet bis über ganz Osteuropa, diskutiert werden.
Am 28. Februar 2009 erhob der Fachgruppenleiter die mundartliche Aussprache der
Flurnamen von Großweier (Stadt Achern). Die Datenbasis der rezenten wie auch historischen
Flurnamen war von Herrn Federle (Bühl) bestens vorbereitet worden.
Zwei Vorträge, einer an der Volkshochschule Haslach zur Mundart des Kinzigtals und
einer in Kappelrodeck zum Fall Kaspar Hauser, ergänzten das Programm des Fachgruppenleiters
.
Vorgesehen sind eine Zusammenstellung und ein Aufsatz zu den oben erwähnten Hlar-
Namen und die Erhebung der mundartlichen Aussprache des Donau-Namens von Donaueschingen
bis nach Wien, d. h. im gesamten deutschsprachigen Gebiet.
Ewald Hall
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