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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0032
Archäologische Forschung in der nördlichen Ortenau 31

oder ob es sich um ein forschungsgeschichtlich verzerrtes Bild
handelt. Eine Entscheidung hierüber kann wohl erst zu einem
späteren Zeitpunkt gefällt werden.

Römerzeit

Aus der Römerzeit kennen wir eine Vielzahl von Siedlungen und
einige Gräber. Sie belegen die sehr intensive Besiedlung der nördlichen
Ortenau, die sich jedoch weitgehend auf das unmittelbare
Vorfeld von Straßburg konzentriert. Inwieweit dieser Befund
stimmt, oder ob es sich derzeit nur um einen Forschungsstand
handelt, ist nicht zu klären.

Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang Straßburg. Dieser
Ort war in römischer Zeit der wichtigste Zentralort des Elsass. Seit
dem zweiten Jahrzehnt vor Christi befand sich hier ein Kastell.
Die Administration und das wirtschaftliche Leben befand sich
hier. Von ihm aus gab es sicherlich ständige Begehungen des
rechtsrheinischen Vorlandes, auch wenn derzeit entsprechende
Hinweise (Marschlager, Kleinfunde) noch fehlen.

Hier stand auch die Brücke über den Rhein, über die der Zugang
zum Kinzigtal und zu den Gebieten östlich des Schwarzwaldes
erfolgte. Am Beginn des römischen Einflusses stehen jedoch
die Germanen. Denn bevor die Römer selbst rechts des Rheines
gesiedelt haben, haben sich elbgermanische Stämme angesiedelt.
Zwei Gräberfelder sind aus Rheinau-Diersheim bekannt.25 Eines
davon („Oberfeld") ist nahezu vollständig ausgegraben worden
(90 Gräber). Dabei handelt es sich um Brandbestattungen. Der
Leichnam wurde zusammen mit Beigaben verbrannt und die
Asche in einem Tongefäß beigesetzt. Aus diesem Grund sind die
Funde häufig in einem sehr schlechten Zustand.

Diese Personen hatten den Auftrag, in der Zeit ab ca. 50 n. Chr.
die Rheingrenze, hier besonders den Rheinübergang, zu überwachen
und zu schützen. Auch nach der Einbeziehung des rechtsrheinischen
Raumes in das römische Reich ab dem Ende des
1. Jhs. blieb die Siedlung in Diersheim bestehen, auch wenn die
Siedler sicherlich keine militärischen Aufgaben mehr hatten. Anhand
der Grabinventare lässt sich ihre immer stärkere Durchdringung
mit römischem Kulturgut erkennen. Das Gräberfeld besteht
bis in die zweite Hälfte des 3. Jhs. n.Chr.26 Möglicherweise ist
auch die Siedlung von Kehl-Auenheim in einem derartigen Zusammenhang
zu sehen.

Im ersten Jahrhundert nach Christi beginnt die zunächst zögernde
, ab 80 n.Chr. deutlich zunehmende Besiedlung der
rechtsrheinischen Gebiete. Im Norden des untersuchten Raumes
ist insbesondere Baden-Baden zu nennen, der bekannte Badeort.


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