Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0035
34 Andreas Haasis-Berner

legt (Abb. 6). Das älteste Gebäude war ein Schwellbalkenbau mit
22 m Länge und 10 m Breite. Daneben befand sich ein weiteres
Gebäude mit Schwellbalken und Pfosten, dessen Grundriss jedoch
nicht zu rekonstruieren ist. Gleichzeitig hat der Brunnen I
bestanden, dessen Baugrube zwar von dem Schwellbalkengebäude
überdeckt wird, was aber nicht gegen eine gleichzeitige
Benutzung spricht. Zu dieser Phase gehören Keramikfunde, die
ihre besten Entsprechungen in dem germanischen Gräberfeld von
Diersheim haben. Dies dürfte bedeuten, dass die Siedlung im
1. Jahrhundert n.Chr. von germanischen Siedlern gegründet
wurde. Brunnen und Hauptgebäude wurden ausweislich der Keramik
in der zweiten Hälfte des 2. Jhs. aufgegeben. Anschließend
wurde ein Gebäude errichtet, das möglicherweise ein flaches
Steinfundament besaß, von dem jedoch kein Hinweis mehr angetroffen
wurde. Einziger Hinweis auf dieses Gebäude ist ein steinerner
Keller, der eine etwas andere Ausrichtung wie das Holzgebäude
aufweist. Hierzu gehört auch ein zweiter Brunnen. Die
jüngsten Funde aus dem Keller können in die Mitte des 3. Jhs.
datiert werden. Bemerkenswert ist der Fund eines Schmelztiegels,
der auf eine vor Ort erfolgte Bronzeverarbeitung hinweist.

Appenweier

Bei Renovierungsarbeiten in der Kirche von Appenweier wurde
1978 in der Außenwand ein Steinrelief mit der Darstellung von
Fortuna und Herkules geborgen.28 Dieser Fund wirft ein Schlaglicht
auf den Bereich der Religion, zu dem in diesem Raum trotz
zahlreicher römischer Fundstellen fast keine weiterführenden Informationen
zur Verfügung stehen.

Kehl-Neumühl

Wiederum den unermüdlichen Begehungen von W. Fuchs verdanken
wir einige bemerkenswerte Fundstücke von einer schon
seit 1953 bekannten römischen Siedlung bei Kehl-Neumühl.29 Es
handelt sich zum einen um den Kopf einer Figur aus Sandstein.
Sie stellt sicherlich eine Gottheit dar. Ein weiterer Fund ist eine
kleine Gemme mit der Darstellung der Siegesgöttin Victoria. Das
umfangreiche Keramikinventar ist bislang noch nicht publiziert
.30

Sasbach

In der Mauer eines Hauses von Sasbach, unmittelbar nördlich der
Kirche, war ein Stein eingemauert, der sich bei genauer Begutachtung
als Teil einer Jupitergigantensäule zu erkennen gab.31 Darge-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0035