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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0036
Archäologische Forschung in der nördlichen Ortenau 35

stellt sind die Wochengötter. In der Zwischenzeit sind weitere
Stücke aufgetaucht, die zu dieser Säule gehören dürften. Ein guter
Vergleich ist die Säule von Walheim (Folie). Die Sasbacher Säule
dürfte in einer nahe liegenden römischen Siedlung aufgestellt
gewesen sein. Die Verbreitung der Jupitersäulen und Jupitergigantensäulen
konzentriert sich in auffallender Weise im Raum
zwischen Limes im Osten und der Mosel im Westen.32 Der Beleg
von Sasbach ist zusammen mit dem von Gengenbach einer der
südlichsten Vertreter. Welche Gründe hinter der Konzentration
auf diesen Raum sowie das vollständige Fehlen im Breisgau, im
südlichen Elsass und in der Schweiz stecken, ist derzeit nicht bekannt
. Eine Datierung des Stückes aus sich heraus ist nicht möglich
. Jupitersäulen sind in dem Jahrhundert zwischen 50 und 250
n. Chr. aufgestellt worden. Säulen mit vergleichbarem Bildprogramm
(Darstellung der sieben Wochengötter auf achteckigem
Zwischensockel) sind jedoch erst ab etwa 200 n. Chr. belegt, was
einen ersten Hinweis auf die Datierung des Sasbacher Stückes
geben kann.

Rheinau-Helmlingen

Eine wichtige Ausnahme ist Rheinau-Helmlingen. Hier bestand
vermutlich eine dorfartige Siedlung, ein sog. vicus und sicherlich
auch ein Rheinübergang.33 Auf einer Fläche von mindestens
250 mal 100 m erstreckte sich eine Siedlung. Die Gebäude bestanden
aus Holz, Hinweise auf steinerne Bauten kennen wir jedoch
in Form von Mörtelspuren und ausgebrochenen Fundamenten.
Bemerkenswert ist suebische Keramik, die eine Besiedlung durch
germanische Siedler im 1. Jh. andeuten. Das Ende der Siedlung
fällt anhand der Keramik in das 3. Jh. n.Chr. Eine angemessene
Publikation der Fundstelle steht bislang noch aus.34

Ganz in der Nähe, aber schon auf französischem Gebiet, wurden
bei Baggerarbeiten im Rhein Fundamente freigelegt, die ganz
den Eindruck von römischem Mauerwerk machen.35 Es dürfte
sich dabei um Fundamente einer römischen Brücke handeln,
deren Existenz der Vicus von Helmlingen seine Grundlage verdankt
. Die Besiedlung geht um 200 deutlich zurück, das Ende der
römischen Besiedlung ist in der ersten Hälfte des 3. Jhs. n. Chr. zu
sehen. Somit war das Gebiet maximal 150 Jahre intensiv besiedelt
worden.

Spätantike/Völkerwanderungszeit

Nach dem Ende des direkten römischen Einflusses werden wieder
Germanen angesiedelt. Wichtigster Fundort für diese Zeit in der
nördlichen Ortenau ist derzeit Kehl-Auenheim „Schuttereger".


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