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48 Johannes Mühlan

Das Grafenamt in der Mortenau haben als Reichslehen seit
1016 die Grafen des Breisgaus, die späteren Herzöge von Zähringen
, inne.10

Als am 1. November 1007 Kaiser Heinrich II. den Nußbacher
Hof und damit das Renchtal zum Ausstattungsgut für das neu
gegründete Bistum Bamberg bestimmte,11 übten die Vogtei dieses
nunmehr bambergischen Kirchenlehens ebenfalls die Zähringer
aus,12 wodurch diese ihre Position als faktische Herren des größten
Teiles des Renchtales untermauern konnten.13

Als Lehensträger und Dienstmannen der Zähringer auf Burgen
im Renchtal sind nachgewiesen schon 1123 die von Neuenstein,
das ist Alt-Neuenstein, und 1148 die Staufenberg.14

Die Vielzahl der in der Landkarte des Renchtales darstellbaren
Burgen und Herrensitze zeigt den hohen Grad der herrschaftlichen
Durchdringung.15 Ich möchte, in der Ebene, in der Stadt Renchen
beginnend, einige ausgewählte16 Orte und Anlagen vorstellen, um
mittelalterlichen Strukturen sichtbar werden zu lassen.

Dabei stützt sich der Rang, dem ich dem Renchtal17 als Burgen-
und Adelslandschaft zumesse, nicht auf besonders spektakuläre
Wehranlagen. Trotz der burgengeschichtlich herausragenden
Schauenburg ist das Renchtal für Mittelalter und Burgenbau völlig
„normal", darin aber sowie für das Wirken des Adels in Vielfalt
und Breite seiner Zeugnisse komplett und damit besonders aussagefähig
.

5 Braucht Gott auch Burgen?

Die Frage, ob Gott und die Kirche auch der Burgen bedürfen, ist
durch die Bischöfe von Straßburg im Verständnis des Mittelalters
eindeutig beantwortet.

Das Renchtal war Teil der rechtsrheinischen Gebiete des Bistums
Straßburg18 und im Jahre 1306 übertrug König Friedrich der
Schöne von Habsburg dem Straßburger Bischof landesherrliche
Befugnisse über das Acher-, Sasbach- und Renchtal. So hatten die
Bischöfe im Renchtal dreifach Fuß gefasst. Sie waren als Bischöfe
geistliche Herren, dazu Grundeigentümer19 und noch weltliche
Landesherren.

Natürlich verfolgten die Bischöfe von Straßburg im Renchtal
eigene territorialpolitische Interessen. Und als Instrument dieser
Herrschaftspolitik dienten auch ihnen Burgen.20

6 Blick ins Tal: Die bischöfliche Burg in Renchen

Schon beim Eintritt ins Tal begegnen wir im Städtchen Renchen
der ersten bischöflichen Burg. An sie erinnert heute nur noch


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