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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0069
68 Johannes Mühlan

4. Heute ist die Tendenz, aus der Notwendigkeit heraus, gegenläufig
: Der Durchgangsverkehr soll aus den Ortschaften verbannt
werden. Deswegen führt seit Jahren eine Umgehungsstraße
an den Ortschaften des vorderen Tales vorbei und wird
auch in wenigen Jahren Oberkirch, die Kernstadt des Rench-
tales, umgehen. Abkehr also, gründlich, von der im Mittelalter
geschaffenen Verkehrsführung, aber eben auch eine Antwort
auf ganz andere Verkehrsverhältnisse.108

Die Stadt Oberkirch, in der die Tagung zu Gast ist, hat ein reiches
geschichtliches Erbe zu bewahren. Dass sie dies in mehreren Vereinen
, in der Stadtgemeinde selbst, in Archiv und Museum und
in zahlreichen privaten Aktivitäten mit großem Engagement tut
und die Geschichte somit lebendig erhält, verdient Respekt.

Wenn in der Einladung zu dieser Tagung den Interessierten
offeriert wurde, dass sich die Teilnahme auch „um der wunderbaren
Landschaft und ihrer regionalen Produkte willen" lohne,
dann schulde ich es meinem Thema, hinzuzufügen: Nicht minder
natürlich lohnt sich die Teilnahme wegen der großartigen
Geschichtszeugnisse dieser „Burgen- und Adelslandschaft Rench-
tal!"

Anmerkungen

1 Von der Tagungsleitung (Alemannisches Institut Freiburg) war im Vorfeld eine maximale Redezeit von
30 Minuten vorgegeben, der vor Ort noch eine kurze Frage-Antwort-Runde folgen sollte.

2 Die Gründungsurkunde des Klosters ist nicht mehr erhalten. Ihr Text, der Uta, Herzogin von Schauenburg
, als Stifterin ausweist, ist jedoch in einer ebenfalls nicht im Original, sondern in zwei gleichlautenden
beglaubigten Abschriften (1441 und 1529) erhaltenen Bestätigungsurkunde Kaiser Heinrichs
VI. überliefert. „Das Ausstellungsdatum der kaiserlichen Urkunde wurde mit 1196 zweifelsfrei
erschlossen. Die Gründung des Klosters muss also vor Ende 1196 erfolgt sein" Istas, Yvonne: Klosterruine
Allerheiligen (München; Berlin 1998), 12-13.

3 Istas (wie Anm. 2), 5: „Die Stifterin von Allerheiligen, Uta von Schauenburg, wurde ca. 1115 als Tochter
Gottfrieds von Calw (,des Reichen') und Luitgards von Zähringen geboren ... Uta heiratete um
1131, knapp 16-jährig, den etwa gleichaltrigen Weif VI. Damit wurde sie zugleich Tante von Heinrich
dem Löwen und Friedrich Barbarossa. ... Nach dem Tod des einzigen Sohnes (1167) zog sich Weif VI.
auf seine Güter in Oberschwaben zurück. Uta lebte von ihrem Mann getrennt auf der Schauenburg,
nach der sie sich nun nannte. Die Burg stammte aus zähringischem Besitz und war über Utas Mutter
an Gottfried von Calw gelangt/'

(Interessant wäre zu wissen, wie man sich in der Burg nach dem Einzug der hochadeligen Uta, mit
sicher angemessenem Haushalt und Gefolgschaft, arrangiert hat, den begrenzten Wohnraum teilte,
wie das Alltagsleben in der Burg ablief und in welcher Weise die Familienzweige der Herren von Schauenburg
zusammenrücken, sich einschränken, sich der Burgeigentümerin unterordnen und ihr dienstbar
sein mussten.)

4 Im Text der Bestätigungsurkunde der Klostergründung wird ausdrücklich ein Schauenburger genannt.
Die bestätigte Urkunde wird auf dem „Marienaltar, in Ehenheim im Straßburger Bistum" niedergelegt,
und zwar „durch die Hand ihres Ministerialen Friedrich von Schauenburg". Krebs, Engelbert: Frau Uta,
Herzogin von Schauenburg. In: Die Ortenau, Sonderheft 1918, 38-62, hier 56.


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