Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0074
Burg und Herrschaft - Das Renchtal als mittelalterliche Burgen- und Adelslandschaft 73

seiner Geschichte des Bistums Straßburg zu der sonst nur mit allgemeinen Beschreibungen der Amtsführung
Bischof Friedrichs I. schreibt: „Drei Jahre vor seinem Dahinscheiden bereicherte er sein Bisthum
durch Ankauf der Stadt Oberkirch und des Schlosses Fürsteneck, welche die Grafen von Fürstenberg
als kaiserliches Lehn seit 1286 inne hatten/' Glöckler (wie Anm. 18), 259.

48 Dass „Meister und Rat" der Stadt Straßburg die „bürg fürstenecke mit allem gebuwe, zugehörde und
rekten" als Pfand erwarben, zeigt die Bedeutung der Burg als Herrschaftssymbol und für die Überwachung
und Sicherung des Handelsweges über den Kniebis nach Württemberg, wofür die Stadt Straßburg
für ihre Handelsleute Sorge trug. Pillin (wie Anm. 44), 218.

49 Inhaltlich nach Hans-Martin Pillin (wie Anm. 44), 216 ff. Es wäre interessant herauszufinden, ob die
auffallend zahlreichen Besitz- und Eigentumswechsel und Verpfändungen bei den Renchtalburgen
häufiger sind als anderswo und evtl. damit zusammenhängen, dass das Renchtal stets Randzone und
nie Zentralgebiet einer Herrschaft war und man sich hier notgedrungen eher von Besitzungen, Burgen
und Rechten trennte, als in Kernbereichen einer Herrschaft.

50 Aus der Beschreibung des Ausstattungsgutes des Klosters im Text der Gründungsurkunde (in deutscher
Übersetzung): „... Diesem Gute fügen Wir noch einen Bosch in Ellisweiler zur Anlage eines Weinberges
... bei" Huber (wie Anm. 8), 29, einem heute abgegangenen Weiler auf dem Gebiet der Gemeinde
Lautenbach, ließ das Kloster Allerheiligen „nicht nur Reben anpflanzen, sondern auch einen Rebhof
erbauen", der im Urbar des Klosters von 1347 verzeichnet ist. Pillin, Hans-Martin: Die Geschichte des
Luftkurortes Lautenbach (Lautenbach 1994), 14. Im Jahr 1361 ist ein zum Hofgut Herztal/Hetzelstal,
zum Besitz der Grafen von Freiburg, gehörender Rebberg, „den man sprichet der nuwe berg" (Neuberg
!), belegt. Huber (wie Anm. 8), 52, dort noch weitere Hinweise auf Rebberge/Weinbau. 1607 lässt
Herzog Ulrich von Württemberg 10000 Rebstöcke kaufen und „auf dem Grund und Boden der Fürsteneck
und der Ullenburg" anpflanzen, um diese Bereiche zu einem Zentrum des Renchtäler Weinbaus
zu machen. Pillin (wie Anm. 44), 218. Im Lehensbrief der Grafen von Eberstein von 1407, ihre Schauenburg
betreffend, ist „der Rebberg unterhalb der Schauenburg" vermerkt. Fischer (wie Anm. 6), 12
und Urk. Nr. 140, 142.

51 Das Dorf Butschbach, heute Stadtteil von Oberkirch, ist aus einer südwestlich des mittelalterlichen
Oberkirch liegenden hochmittelalterlichen Streusielung aus Einzelhöfen und Hofgruppen entstanden.
Ursprünglich zähringisch, lag es seit 1303/1316 und bis 1803 im Machtbereich der bischöflich-straß-
burgischen Herrschaft Oberkirch. Von 1665 an Bestandteil der Stadt Oberkirch und durch deren Zwölferrat
mitvertreten. 1837 wurde die selbstständige Gemeinde Hesselbach Teil von Butschbach (nach
Internet, www.oberkirch.de/13.9.2009). Urkundlich erscheint Butschbach: Buspach by Fursteneck
1360; Buspach 1381; Buspache 1417; Bußbach 1432; Buschbach 1441 (Krieger 1904, Sp. 362 „Butschbach
"). Im „Geographisch-Statistisch-Topographischen Lexikon von Schwaben" von 1800 ist Butschbach
wie folgt vermerkt: „Butschbach, von 22 Familien bewohntes Thal, in der Ortenau, im bischöflich
Straßburgschen Amte Oberkirch". Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von
Schwaben (Ulm 1800), unveränd. Nachdruck 1994.

52 Die Jahreszahl wurde unterschiedlich gelesen: 1508 oder 1538. Müller, Otto August: Bildstöcke in
Mittelbaden (Karlsruhe-Durlach 1958), 17.

53 Pillin (wie Anm. 44), 219.

54 Müller (wie Anm. 52), 17 und 18, sowie etwas ausführlicher der selbe Autor schon in: Die Ortenau 18
(1931), 75-78.

„Riepur" ist Rüppurr bei Karlsruhe. Die Pfau von Rüppurr sind, als markgräflich-badische Dienstleute,
auch Inhaber eines Burglehens und Gemeiner/Ganerben auf Staufenberg und dort 1456 Vertragspartner
eines Burgnutzungsvertrages bzw. Burgfriedens. Knappe (wie Anm. 36), 237.
Die Entstehungstheorie der Volksüberlieferung, Sühne für einen ermordeten Knecht der Schauenburger
, halte ich für nicht schlüssig begründet. Dass sich die jeweiligen Herren auf Fürsteneck gegebenenfalls
mit einem Sühne-Mahnmal direkt am Fuße ihrer Burg, beim Zugangsweg und täglich im Blick,
abgefunden hätten, erscheint mir unwahrscheinlich. Auch ist die Form nicht die von Sühnekreuzen,
wie sie bekannt sind und die hochwertige Gestaltung und Ausführung eher ein Indiz für ein freiwillig
erstelltes Frömmigkeitszeichen, das in seiner künstlerischen Qualität auch gewissen Selbstdarstellungsund
Geltungsansprüchen des frommen Stifters, aufgestellt an der „Passhöhe" bei der Abzweigung zur
Burg, Genüge leistet. (Die Frage des Wegfalls der Tradition bzw. Pflicht zu Sühnekreuzen nach der
Rechtsentwicklung des 16. Jh. sowie der Wandel der Gestalt vom Kreuz zum Bildstock usw. kann hier
nicht dargestellt werden.)


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0074