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98 R. Johanna Regnath / Regina Ostermann

Abb. 7: Rebstecken aus
Edelkastanien in einem
Weinberg am Florimont
bei Colmar im Elsass
(Barth 1958).

bleiben, jedenfalls wurde auch er in Maßen betrieben. Hier zeigt
sich eine grundlegende Konstante vormodernen Wirtschaftens:
das Prinzip der Subsistenzwirtschaft. Betriebseinheiten sollten
möglichst so aufgebaut sein, dass sie einen überwiegenden Teil
des alltäglichen Bedarfs selbst produzieren konnten. Von einer
absoluten Selbstversorgung wird man wohl nicht einmal für das
Frühe Mittelalter ausgehen dürfen - so ist es vertretbar, bei Betrieben
, die mindestens 50 Prozent ihrer Produktion für ihren eigenen
Bedarf verwendeten, von Subsistenzwirtschaft zu sprechen.50
Winzer waren durch ihre arbeitsaufwendige Sonderkultur in anderen
Regionen oft nicht so stark subsistenzwirtschaftlich ausgerichtet
. Bei den hier oben besprochenen Gütern wurde das
Grundprinzip der Subsistenzökonomie - dass es nämlich wirtschaftlich
sinnvoll ist, möglichst viel des Bedarfs selbst zu produzieren
- konsequent auf den Weinbau angewandt. Und auch hier
muss mit dem durchgängigen Problem bei der Erforschung der
historischen Formen der Subsistenzökonomie gerechnet werden:
Alles, was die Betriebe nicht in Form von Abgabenzahlungen
oder als Handelsgut verließ, wurde nirgendwo dokumentiert. Ab
dem Moment, in dem die Steckenproduktion nicht mehr im Rahmen
der einzelnen Betriebe stattfand, sondern zu einem Handelsgut
wurde, steigen die Chancen auf eine schriftliche Überlieferung
sprunghaft. Für das Elsass trat dieser Moment scheinbar in
der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein:


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