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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0121
120 Rudolf Bühler

Eine ähnliche Verbreitung finden die Ausdruckstypen für den
Korb. Das westliche Gebiet verwendet das aus dem Lateinischen
(corbis) stammende Korb, der Osten bevorzugt das Mittelhochdeutsche
Zaine. Dieser Ausdruck geht auf die alte Bedeutung von
zein „Gerte, Stab" zurück und bezeichnet „das aus Gerten gemachte
", den geflochtenen Korb.

Es lassen sich in der Rheinebene Sprachbewegungen in Nord-
Süd-Richtung feststellen wie bei den Rheinstaffeln. Dazu kommen
in der Ortenau Einwirkungen in West-Ost-Richtung aus dem
Elsass über Straßburg ins Hanauerland. Die Resultate reichen
meist nur bis in die Ebene und können nur in einzelnen Fällen
die Schwarzwaldtäler erreichen. Im Beispiel der Lautungen von
gehen treffen beide Sprachbewegungen aufeinander. Wieder konkurrieren
zwei mittelhochdeutsche Formen miteinander: mhd.
gen ist ursprünglich im Nordelsass, in Nordbaden und Nordwürttemberg
beheimatet; mhd. gän ist die alte Form in der Rheinebene
. Die Aussprachen geen und gii(d) stammen beide vom mhd.
gen; während gii{o) aus dem Norden über Bühl und Achern bis
nach Oberkirch vordringen konnte, erreicht geen das Hanauerland
, Offenburg und Lahr über das Elsass und Straßburg in West-
Ost-Richtung.

Im Fall des Maulwurfs erhalten wir wieder einen Ost-West-
Gegensatz. Auch diesmal hat die Ebene links und rechts des
Rheins mit dem Maulwerfer - vom Mittelhochdeutschen mülwerf
- einen einheitlichen Ausdruckstyp. Die Grenze zur Schermaus -
vom Mittelhochdeutschen schermüs - verläuft etwa entlang des
Schwarzwaldrands. Hier separiert sich also abermals das Flachland
vom Bergland.


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