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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0128
Wandmalereien des 15. und 16. Jahrhunderts im Hanauerland 127

wändesteine mit gotischer Formensprache stehen in
Zusammenhang mit der relativ dicken Putzschicht,
welche die 3. Ausmalungsphase kennzeichnet. Die
Nische wurde vermutlich in der Zeit nach 1619
stark reduziert und überputzt. Erkennbar ist noch
ein Wappen der Hanau-Lichtenberger und auf dem
angrenzenden Putz die fragmentarische Inschrift
MCCCC. Das bedeutet, dass die 3. Ausmalungsphase
in das späte 15. Jahrhundert eingeordnet werden
kann.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass in
dem relativ begrenzten Zeitraum zwischen 14. und
16. Jahrhundert der Chor der Linxer Chorturmkirche
drei vollständige Ausmalungen erfahren hat.
Diese dichte Abfolge wurde durch die Umnutzung
des Kirchenraums ab 1619 mit der Neuerrichtung
des Kirchenschiffs unterbrochen. Vermutlich war
der Chor ab diesem Zeitpunkt nicht mehr als zentraler
liturgischer Ort in Gebrauch.

St. Margaretha in Leutesheim (Abb. 9)

Auch bei St. Margaretha in Leutesheim handelt es
sich um eine Chorturmkirche. Wie in Linx findet
auch hier die Ersterwähnung im Jahre 1434 vermutlich
erst nach einer komplexen älteren Baugeschichte
statt.10 Leider wurden hier keine klärenden
archäologischen oder bauhistorischen Untersuchungen
durchgeführt, sodass hier nur Mutmaßungen
vorliegen. Gegenüber der Annahme, dass vom 1434 erwähnten
Kirchenbau gar nichts mehr vorhanden ist, vertritt Architekt
Hans-Jürgen Treppe11 die Meinung, dass der Rechteckchor mit
Tonnengewölbe bereits in „ gotisch er" Zeit bestand und der Chorturm
im 16. Jahrhundert aufgestockt wurde. Sicher datiert werden
kann das oberste Turmgeschoss auf 1724 und die Neuerrichtung
des Langhauses auf 1749.

Der Wandmalereibestand im Kircheninnern beschränkt sich
auf den vom Kirchenschiff vor 1749 umfassten Bereich der Chorwand
. Bis 1950 war diese durch die umlaufende Emporenanlage
mit Orgel verstellt. 1979 entdeckte und restaurierte Restaurator
Horst Leyendecker die Wandmalereien. Im Chor selber wird von
keinen Befunden berichtet, und es sind aufgrund des flächigen
Neuverputzes auch keine zu erwarten.

Bei der Betrachtung des Malereibestands auf der Chorwand
müssen nun ähnlich wie in Linx verschiedene Bau- bzw. Ausmalungsphasen
beachtet werden (Abb. 10).

Abb. 6: St. Vincentius,
Linx: Ostwand,
Werkzeuge des
Feiertagschristus

Abb. 7: St. Vincentius,
Linx: Nordwand,
Sakramentsnische

Abb. 8: St. Vincentius,
Linx: Nordwand,
Gesamtaufnahme


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