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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0196
Umstand einer völligen Rebellion und Mörderey gleich" 195

der Ritterstand 380 Mann und der dritte Stand 501 Mann aufzustellen
. Summe: 1000 Mann.

Dass keine unmittelbare Kriegsgefahr drohte, änderte nichts
daran, dass die Regierung es mit dem Schanzen sehr eilig hatte.
Syndikus Freiherr Camuzi ordnete am 26. Mai 1743 an, dass am
Pfingstfreitag, dem 4. Juni, 100 Mann in Freiburg anzurücken hätten
, um am nächsten Morgen die Arbeit aufzunehmen. (Die bisherige
Schanztruppe rückte am 29. Mai ab.) Gefordert wurden
starke junge Männer. Als Lohn wurden sogar 10 Kreuzer ausbezahlt
. Mit guten Arbeitern sollte das Werk rasch voranschreiten
und bald zum Abschluss gebracht werden. So hoffte man.

Eine am 6. Mai aufgehobene Ausfuhrsperre für Getreide, Wein
und Vieh, wurde am 26. dahin eingeschränkt, das „Mastvieh"
nicht in der Menge auszuführen, „dass das Land nicht Selbsten
Mangel leyde".

Sollte die Regierung mit großer Begeisterung vieler Freiwilliger
gerechnet haben, so hatte sie sich verrechnet, und zwar gründlich
. Die Vorgänge des Ersten Schlesischen Krieges blieben auf die
Einstellung der Bauern im Schwarzwald ohne jede Wirkung.

Nicht einer reagierte auf die Bekanntmachung, die Obervogt
Pflummern durch die Vögte in den Gemeinden der Herrschaft
durchführen ließ, nach seiner Meinung würde dies „ohne besseren
Antrieb und kräftigeren Zuspruch" auch in Zukunft nicht zu
erwarten sein. Soweit kannte der Obervogt nach fünf Jahren (seit
1737) seine Untertanen, dass er ihnen kein gutes Zeugnis ausstellen
konnte. Den „allhiesigen" Leuten fehle es „an mueth und
gurage ser starkh", zudem seien „die hierländische underthanen
maistenthails so beschaffen, dass sie nach ihrer gewohnheit lieber
bey dem müesiggang und faullenzen den blutigen Hunger
leyden als mit... Arbeith eine Ehrliche Kost" zu verdienen. Dabei
gebe es für die Landmiliz genug „taugliche überflüssige und mue-
ßige Leuthen". Denen würde durch den Dienst für das Vaterland
„die gelegenheit zue ausfüerung allerley muethwillen benommen
". So wusste es der Obervogt der Regierung am 3. August
1741 mitzuteilen. Sein Vorschlag: Erfolgreich könnte ein Werber
sein, der „mit behöriger Vollmacht... die leuth ... aufmunteret".
Er meinte, den von Dienst und Geschäften freien Hauptmann
von Schober als erfahrenen Soldaten damit beauftragen zu können
. Dieser würde geschickt und mit Freuden seine geringen
Dienste zum Besten der vorderösterreichischen Lande einsetzen.
- Danach ist nie mehr von ihm die Rede.

Wie nervös die Regierung in Wien war, zeigt trotz der Vorbereitungen
der Stadt Freiburg auf einen französischen Angriff,
trotz der Niederlage der Franzosen bei Dettingen (bei Reutlingen)
die Weisung vom 5. März 1743, dass in den österreichischen Vorlanden
Breisgau, Schwäbisch Österreich und Vorarlberg kein Auf-


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