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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0198
Umstand einer völligen Rebellion und Mörderey gleich" 197

meralherrschaften, insbesondere von Triberg, Waldkirch und
Kürnberg den Schultheißen, den Bürgermeister und alle Stabsvögte
der Herrschaft Triberg am 20. März zusammengerufen und
ihnen den Ernst der Lage vorgestellt habe, um ihnen den
„allerhöchst=königlichen Befelch" vorzulesen. Sie hätten ihre Bereitschaft
beteuert, alles für das Vaterland zu tun. Doch ginge die
Last ohne die Heranziehung anderer Stände über ihre Kräfte, weshalb
sie ihn, den Obervogt, gebeten hätten, ein gemeinsames
Schreiben an die Regierung zu senden. Dem habe er sich nicht
widersetzen können. Er fügte hinzu, dass die Beibehaltung der
Landfahnen bei gleichmäßiger Aufteilung auf die Gemeinden
auch in Friedenszeiten von Nutzen und „nicht einmal beschwerlich
seyn würde/'

Am gleichen 4. April 1743, als die ersten 1000 Mann Landmiliz
in Freiburg einrückten, kamen die Deputierten der Kameral-
herrschaften Kürnberg, Waldkirch und Triberg ebenfalls in Freiburg
zu einer Konferenz zusammen. Aus diesen Kameralherr-
schaften vor allem und aus dem oberen Rheinviertel sollten weitere
1000 Mann in Bereitschaft gehalten werden. Die Deputierten
wollten sich nicht ganz verweigern, sie wollten tun, was in ihrer
Macht stand, alles Übrige sollten die „löblichen Stände" übernehmen
. Ihre Argumentation stellte die aktuelle Situation dar, griff
aber auch in die jüngste Geschichte zurück. Ein Dorf (welches
wird nicht gesagt) mit 16 Höfen und 10 Taglöhnerhäuslein könne
keine vier ledigen Bauernsöhne und zwei oder drei verheirateten
„Hintersäß" entbehren, ohne Schaden im Feldbau zu erleiden.
Die Untertanen in Kürnberg, Kastelburg und Schwarzenberg
wären im Fall eines französischen Angriffs doppelt benachteiligt.
Ihre geographische Situation bringe es mit sich, dass sie die ersten
Opfer „feindlicher Erbitterung und gewalts" wären, Raub und
Brand erleiden und „mit Weib und Kindern im Elend herumgehen
" müssten. So sei es im Successionskrieg (Spanischer Erbfolgekrieg
1701-1714) zu Anfang dieses Jahrhunderts gewesen. Im
Vergleich dazu habe es die Stadt Freiburg gut, weil sie noch (wie
1741) im letzten Moment die Waffen niederlegen und kapitulieren
könne. Zum Schutz der Festung Freiburg machten drei Herrschaften
den Vorschlag, wie im oberen Rheinviertel die Milizen
aus allen drei Ständen zu rekrutieren, ihren Anteil würden sie
dann gern tragen.

Die Denkschrift blieb nicht erfolglos. Statthalter, Kanzler, Räte
und Kammerräte der Erzherzogin (Maria Theresia) bestätigten
der Herrschaft Triberg, dass sie 58 Mann „Land-Miliz", außerdem
8 „Schänzeren" nach Freiburg zu schicken habe. Geschehen am
4. Juli 1743.


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