Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0207
206 Karl Volk

Benedikt Hettich (Furtwangen) gestand gesagt zu haben, die
Bauern, nicht die Buben müssen spielen. Er ist „mit Thum Straff
zu belegen, ein Mittelloser Mann, zum Schanzen nicht zu gebrauchen
, wegen im verwichenen Jahr im Elzachischen gehabten
Schläg händlen, kränklich/'

Johann Scherzinger, 77 Jahre alt, wusste von seinem Vater, der
97 Jahre alt wurde, dass früher die Bauern spielen mussten, nicht
„die ledigen Bursch". Da er arm war, war er mit dem „Einthür-
men" zu strafen.

Auf eine Bestrafung der Schönwälder verzichtete man einstweilen
, obwohl sie verdächtigt werden, auf die Schonacher und
Nußbacher negativ eingewirkt zu haben.

Die Stellungnahme von Obervogt Pflummern -
Die Bestrafung der Tumultuanten

Obervogt Pflummern musste sich wegen dringender Geschäfte
(Ablieferung von Proviant und Futterlieferung, deren Termin
eingehalten werden musste, und sonstiger Militär- und Zivilgeschäfte
) dafür entschuldigen, den am 21. August angeforderten
amtlichen Bericht erst am 10. Oktober 1743 erledigen zu können
. Ein Hinweis darauf, welch hektische Verhältnisse in der
Nähe von Frankreichs Grenzen trotz des Friedens von Breslau
nach dem Ersten Schlesischen Krieg herrschten und als wie vorläufig
dieser Friede betrachtet wurde. Das umfangreiche Schreiben
setzte gründliche Überlegung voraus und kostete ihn viel
Zeit, und nicht in jedem Punkt stimmte er mit den Vorschlägen
des Fiscalbeamten Schueh überein. Ihn mochte der Gedanke geleitet
haben, dass er noch lange Jahre mit diesen Menschen
leben musste, die ihm eine zu harte Strafe nie verziehen hätten.
Pflummern entschied sich für Milde. Sein Schreiben macht seinem
Gerechtigkeitswillen alle Ehre. Er war alles andere als ein
Tyrann.

Denen der ersten Klasse Zugeteilten hätte auch er die Strafe,
nicht aber die Verwaltungskosten für die Untersuchung (1 Gulden
, 30 Kreuzer) erlassen. Schließlich hätten sie ihrem Ungehorsam
noch innerhalb der gesetzten Bedenkzeit abgeschworen.

Mit dem Vorschlag Schuehs für die Delinquenten der zweiten
Klasse war Pflummern einverstanden, äußerte aber die Anregung,
die Geldstrafe von 10 Gulden könne in eine zweimonatige, unentgeltliche
Schanzarbeit verwandelt werden, die allerdings innerhalb
der Herrschaft Triberg abzuleisten wäre, denn in jetzigen
„geltklammen Zeiten" könnten arme Dienstknechte so viel Geld
nicht aufbringen. Würden sie mit anderen Ständen zum Schanzen
aufgerufen, würden sie vom königlichen Kriegsmagazin Brot


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0207