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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0209
208 Karl Volk

Die übrigen teilte die Regierung namentlich in verschieden
große Gruppen ein, aus denen die 18 ausgelost werden sollten.
Die „Chancen", eingezogen zu werden, waren also verschieden
groß. Nur drei, mit denen die Regierung wegen ihrer Armut
nichts anfangen konnte, wurden für einige Tage mit der Turmstrafe
bedroht, allerdings erst „bey gelinderer Zeit". Auch für die
Begleichung der Kosten des ganzen Verfahrens fand die Regierung
einen Modus. Für sie kamen diejenigen auf, die das Los
nicht getroffen hatte: Die Summe verteilte sich auf viele, deshalb
kamen sie mit 40 Kreuzern bis 3 Gulden davon. Allen Ernstes
wies Obervogt Pflummern darauf hin, dass keine Verzögerung
geduldet werde, die Vögte hätten die Forderung unverzüglich an
die Betroffenen weiterzuleiten, wer einen Rekruten zu werben
habe, solle dies innerhalb drei Wochen tun, sonst drohe „Militärische
Execution".

Und noch kein Ende!

Wer durch das Los zum Kriegsdienst eingezogen wurde, musste
diesen nicht eo ipso antreten. Er konnte sich freikaufen, indem
er an seiner Stelle einen Freiwilligen suchte und ihn statt dem
Staat finanzierte. Die Betroffenen hatten Glück, sie hatten einflussreiche
Fürsprecher. Schultheiß Joseph Volckh (Triberg), der
Vogt auf dem Rohrhardsberg, Philipp Hettich, der Vogt von Furtwangen
, Mathis Löffler, Sebastian Duffner, dortiger Sonnenwirt,
baten die Regierung zu erlauben, statt der Aufständischen andere
zum Kriegsdienst taugliche junge Männer schicken zu dürfen.
Die Genannten wollten auch Bürgen sein. Diesem Ansinnen
stimmte die Regierung zu. Ja, auch Hanß Georg Dilger sollte
keine Ausnahme bilden. Bedingung: die Sache muss schnell über
die Bühne gehen.

Und tatsächlich! Die Akte enthält eine Seite mit Namen von
15 jungen Männern, die angeworben werden konnten, weit außerhalb
der Herrschaft Triberg. Einige Beispiele: Sebstian Mayer
aus Dietfort, Hans Georg Lehrer aus Hornberg, Joseph Dreyer von
Alt-Wolfach, Antoni Buchfort von Aurich, Johann Österreicher
von Eger, Philipp Schanzly von Ettenheim, Antoni Stringius Glas
von Opferdingen, Daniel Mosmann von „Denenbron", Michael
Lehemann von Grummenschiltach etc. Von 19 entgingen 15 Angehörige
der Herrschaft Triberg auf diese Weise dem Kriegsdienst.
Selbst Hanß Jerg Dilger fand in Obervogt Pflummern einen Fürsprecher
. Am 8. Februar 1744 teilte er der Regierungsstelle in Feiburg
mit, dass er „von einiger Zeit zimlich hart krank niderlieget,
auch wenn er wider die gesundheit zu hoffen hat, solche kaum
vor einigen Monathen wider erlangen dörfte". Also werde die
Regierung es auch nicht ablehnen, „wenn er loco seiner einen


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