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Zum Frauenalltag in Bad Rippoldsauer kleinbäuerlichen Familien 251

Abb. 3: Der kostenlose
Stallmist wurde zur
Düngung auf die an den
Berghängen gelegenen
Äcker getragen; um
1950. Im Bild die
Rippoldsauerinnen
(v. L): Johanna
Hermann, Zeffererbühl;
Else Dieterle (später
verheiratete Borchert),
Ob dem Bad; Zilla und
Hildegard Gebele,
Schembach; Gastfrau
mit Kind; Maria
Schmid, Holzwald/
Wolf.

angewiesen. Durch die Technisierung und Mechanisierung auch
in kleinbäuerlichen Betrieben und nicht zuletzt auch durch das
Auto, das u.a. auch die nächstgrößeren Städte problemlos erreichbar
machte, hat sich diesbezüglich vieles verändert. Selbst
die kleinsten Gemeinden passten sich mehr und mehr den anonymeren
Verhältnissen, die von größeren Städten bekannt sind,
an.

Der schon recht archaisch anmutende Misttransport erfuhr
eine enorme Erleichterung, als man kurz vor dem Zweiten Weltkrieg
die ersten Flaschenzüge an den steilen Berghängen einsetzte
. Sie zogen einen entsprechend beladenen zweirädrigen
Karren - regionalsprachlich als „Benn" bezeichnet - den Berg hinauf
: Es wurde „g'fläschlet". In vielen Fällen aber blieb noch bis
in die 1960er-Jahre der Korb auf den Köpfen im Einsatz, und zwar
nicht nur für den Misttransport, sondern beispielsweise auch für
die Kartoffeln, die, wie der Mist, auf die steilen Äcker getragen
wurden, und nach der mühsamen Ernte ging's in gleicher Weise
wieder bergab.10 Aber auch Erde der Äcker musste oft von unten
nach oben getragen werden, da beim Umgraben naturgemäß
immer ein wenig mehr des kostbaren Bodens den Hang hinunterrutschte
. Gleiches geschah bei starkem Regen; die Erde geriet
ins Rutschen und wurde zu Tal geschwemmt. Else Borchert erinnert
sich: „Am oberen Ende des Ackers wurde der Boden immer dünner
. Es blieb keine andere Wahl, als ihn mit der „Schiede" auf dem
Kopf wieder hinauf zu tragen."

Eine weitere sehr mühevolle Arbeit war das Steinelesen auf
den Bergäckern, das ebenfalls Aufgabe der Frauen und oftmals
auch der Kinder war. Nicht wesentlich minder anstrengend war


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