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Lahrer Familien im 18. Jahrhundert

Karl Kopp

Namen: „mannigfaltig" oder „eintönig"?

Zum Lahrer Bürgerbuch von 1356 schreibt Ferdinand Stein1 im
Jahre 1827: „ Von den Bürgern haben sich einige Namen z.B.: Bühler,
Künzlin, Dürr, Pfister, Schmelzer, Vieser bis auf den heutigen Tag
fortgepflanzt. Keine einzige Familie war zahlreich und man bemerkt
schon hieran, und an der Mannigfaltigkeit der Namen, dass die Bürgerschaft
größtentheils aus vor nicht langer Zeit herbeigekommenen
Fremden erwachsen war." Eine große „Mannigfaltigkeit" der Familiennamen
finden wir auch in den Lahrer Quellen für das 18.
Jahrhundert. Der historische Arbeitskreis Lahr erstellte eine Datenbank
mit 11000 Datensätzen aus den Ehebüchern der Jahre
1680 bis 1800 und 400 weiteren Sätzen aus Bürgerbüchern, Steuerlisten
u.a. Quellen ab 1662. Für einen ersten Werkstattbericht
habe ich aus den Zahlen der Eheschließungen und der Taufen die
Entwicklung der Bevölkerungszahlen Lahrs im genannten Zeitraum
rekonstruiert.2

Im krassen Gegensatz zur Vielfalt der Familiennamen steht die
Eintönigkeit bei den Vornamen, wie ich dies im zweiten Werkstattbericht3
dargelegt habe: Mit jeweils 11 Vornamen sind 70%
der Männer und sogar 90% der Frauen erfasst.

Die Daten der 20 häufigsten Familiennamen machen dagegen
nur etwa 23 % der Namen in den Ehebüchern aus. Die rund 1500
verschiedenen Nachnamen unserer Datei - aus den Schreibvarianten
schon auf „Einheitsnachnamen" reduziert - stellen gegenüber
den 590, die Marta Paulus nach den „Bürgerbüchern aus den
Jahren 1662-1777" auflistet,4 eine enorme Erweiterung dar. Paulus
beschränkt sich in ihrer Arbeit auf die allgemeine, in der Literatur
vorgefundene Deutung der Lahrer Namen. Sie bewegt sich
dabei ganz im Kontext der völkischen Gedankengänge ihrer Zeit.
Sie geht nicht ein auf Lahrer Besonderheiten in der Häufigkeit,
nicht auf die Vornamen und Berufe, auch nicht auf deren Beziehungen
und deren Status in der Lahrer Bürgerschaft. Paulus hat
wohl auch die Schreibvarianten zu Einheitsnachnamen zusam-
mengefasst, denn sie erwähnt nirgendwo das Phänomen der unterschiedlichen
Schreibweisen. Manche der markantesten Lahrer
Familiennamen zitiert sie sogar in einer in der Datenbank selten
oder gar nicht notierten Form: Viser, Meyer, Hackenjoß, Langenbacher
, Pfistert.


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