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292 Helmut Horn

2 Bisherige Thesen
2.1 Quellen

a) Internet:

Im heutigen Computerzeitalter kommt man nicht mehr umhin,
das Internet zu zitieren.

Erwähnt werden darunter Adolf Bach, Bruno Boesch und Hans
Bahlow, auf die später noch genauer eingegangen wird. Buck bespricht
die Kinzig ohne nähere Ableitung unter Kanzach, die er
auf die indogermanische Wurzel cudh (sanskrit) = reinigen, läutern
zurückführt. Dabei verweist er auf das sprachverwandte lat. Candidus
= weiß.23 Ludwig Traub erklärt die Kanzach aus den gallischen
Ortsnamen mit candos = rein, glänzend, weiß. Er gibt aber
keine Erklärung für die Kinzig. Otto Springer schließt aus der indogermanischen
Wortsippe für Kinzig auf ein keltisches kent, das
verschiedene Arten rascher Bewegungen bedeutet haben mag.24 Wilhelm
Obermüller sieht eine Ableitung von coed oder gwidd, gwin-
doiche = Waldbach.25 Hans Krähe26 und Walter Keinath27 bieten
keine Erklärung an. Auf einer Willstätter Webseite wird die Kinzig
mit die Leuchtende und auf einer Haslacher mit Schnell fließendes
Wasser aus dem (Fantasie-)Keltischen übersetzt. Vollkommen unerwähnt
bleibt Albrecht Greule, der die aufwändigste Erklärung
zur Kinzig verfasst hat.28

b) Adolf Bach29

Laut Bach ist die Herkunft des Wortes Kinzig, das als keltisch, aber
auch als vorkeltisch (illyrisch) angesprochen worden ist, umstritten
. Es steht im deutschen Südwesten noch heute in appellativem
Gebrauch, also als Gattungsname; im nördlichen Schwarzwald bezeichnet
es die „schluchtartigen" Hohlwege im Löß, im Oberwallis
und in Graubünden bedeutet es schlechthin „Schlucht". Er erwähnt
auch K. F. Müller,30 der an die 200 noch bestehende oder
untergegangene Flur- und andere Namen dieser Art gesammelt hat,
die von F. Langenbeck31 noch vermehrt worden sind. Sicher ist,
dass das Wort Kinzig seit altersher auf deutschem Boden an Gewässern
haftet und hier wohl seit langem echter Ortsname ist. Laut
Bach hat der Ort Bad König im Odenwald, der 820 als Quinticha und
im 9. Jh. als Cunticha erscheint, ebensowenig mit Kinzig zu tun wie
Künzing a. d. Donau am Bache Kinze, das 1002 als Qyincina und
1004 als Cvnzina erwähnt und von Quintana hergeleitet wird.

c) Hans Bahlow32

Für Bahlow stellt die Kinzig „ohne Zweifel" einen keltoligurischen
Flußnamen Centica dar, der an die sumpfige Cento/Ligurien erinnert
. Mit dem griechischen kentein = anstacheln (so Springer) oder
gar mit galischem cintu = zuerst (so Schnetz) hat das nichts zu tun.


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