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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0301
300 Helmut Horn

Dass die alteuropäische Hydronymie nicht indoeuropäisch
sein kann, kann man aus linguistischen und genetischen Gründen
beweisen. Auch wenn niemals ein direkter Beweis aufgrund
fehlender Schrift aus damaliger Zeit erbracht werden kann, ist jedoch
eine Analogie zur baskischen Sprache wissenschaftlicher als
das Herumhantieren mit Fantasiesprachen oder -erklärungen.81

Der genetische Nachweis der Besiedelung aus dem baskisch/
südfranzösischem Raum ist inzwischen Tatsache und nicht
These, die linguistische Herleitung des Namens Kinzig in diesem
Artikel stellt aufgrund fehlender Nachweise hingegen nur eine
neue Hypothese neben der anerkannten keltischen dar.

Zum ersten Mal ist jedoch der Versuch unternommen worden,
eine Indizienkette aus Archäologie, Genetik und Linguistik zu
erstellen, mit welcher der Name Kinzig schlüssig aus Wortwurzel
und Wortendung hergeleitet werden kann.

Völlig neu ist die Zuhilfenahme baskischer Grammatik, die
mit ihren Suffixdeklinationen ganz neue Möglichkeiten zur Entschlüsselung
alteuropäischer Flur- und Gewässernamen eröffnet.

Sollte der Namen der Kinzig aus vorkeltischer Zeit stammen,
hat sich damit für uns ein neues Fenster in die Vorzeit geöffnet.
Als Bewohner des Kinzigtals könnten wir stolz in eine noch ältere
Vergangenheit zurückblicken.

Vielen Dank an Herrn Professor Stefan Zimmer, Keltologie, Universität
Bonn, Herrn Professor Theo Vennemann, Sprachwissenschaft
, Universität München, und Herrn Professor Bernhard
Hurch, Baskologie, Graz für ihre freundliche Unterstützung

Anmerkungen

1 Kleiber, Wolf gang: Die Ortenau, 88. Jahresband 2008, Zur Galloromania im Mittleren Schwarzwald und
in der nördlichen Ortenau: 426. Die Erklärung wurde entnommen Smettan, Hans, s. Anm. 36.

2 Greule, Albrecht: Vor- und frühgermanische Flußnamen am Oberrhein, 201, entnommen aus HG:
Hydronymia Germaniae (Reihe A), Wiesbaden, A2: Die rechten Nebenflüsse des Rheins von der Quelle
bis zur Mündung des Mains, bearb. V. Theodora Geiger, 1963.

3 Hauptstaatsarchiv Stuttgart (HStAS): A 470 U 1, Anm: bei der Gründung Kloster Alpirsbach, Wb. Urkb
I nr. 254.

4 Staatsarchiv Sigmaringen (StAS): Dep. 39 HH/U 582.

5 HStAS: A 470 Bü 73.

6 HStAS: H 102/63, Bd. 39, 3b.

7 HStAS: H 102/2, Bd. 10, 19a.

8 HStAS, H 102/2, Bd. 10, 25b, 26a.

9 HStAS, H 102/2, Bd. 25, 108b.

10 HStAS, H 102/63, Bd. 42, 4a.

11 HStAS, H 102/63, Bd. 43, 3b.

12 Primärkataster.

13 Reg. Als: 68 nr. 127.

14 Hydronymia Germaniae: A7, 80 ff s. Anm. 2


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