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Fastnacht im Dorf-das Beispiel Nußbach im Renchtal 327

letten, Tanzgruppen, Playback-Auftritten und Schlagerparodien
Vorbild - „Show-Elemente" wurden als Reflex auf die omniprä-
sente „Medienrealität" auch in die Dorffasent einbezogen.

Die organisierte Nußbacher Fasent-
Rappenlochhexen und Nuctis

Auch in Nußbach begann in den 1970er-Jahren die Renaissance
der organisierten Fastnacht. Einige Personen um den Initiator
Heinz Busam gründeten am 14. April 1975 eine neue „Narrenzunft
". Bei den beiden ersten Fastnachtskampagnen 1976/77 verkleideten
sich deren Mitglieder in „Dominos".61 Auf der Suche
nach einer lokalen Fastnachtssage stießen sie auf die Nußbacher
Rappenloch-Sage. Sie kreist um eine angebliche Hexe aus Bot-
tenau, die als Wiedergängerin nach ihrem Tod in ihr Wohnhaus
zurückkehrte. Diese Frau „Kammerin" sei angeblich von einem
Oberkircher Kapuziner oder von einem Prämonstratenser aus Allerheiligen
unter einen großen Findling im „Rappenloch" im
Nußbacher Wald gebannt worden.62 Der Findling habe die Form
einer Bettlade angenommen und wird heute „Kammeri Bettlad"
genannt.

Die neue Zunft griff diese Sage auf und machte die „Rappenloch
-Hexe" zu ihrer Traditionsfigur. Seit 1978 wurde ein Hexen-
häs getragen, 1979 wurden die ersten Hexenmasken aus Holz
angeschafft. Mit dem „Teufel vom Teufelsstein" wurde 1985
ebenfalls nach der heimischen Sage eine weitere Traditionsfigur
geschaffen. Angeblich habe der Teufel von der Anhöhe über St.
Wendel einen gewaltigen Stein auf die Wallfahrtskapelle werfen

Abb. 10: Hexenverbrennung
der Rappenloch
-Hexen am
Fastnachtsdienst 1995.


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