Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0339
338 Karl Ebert

Bereits zum Sommerkurs 1835 war das Angebot erweitert:
Jetzt gab es „Freihand- und Architektonischen Zeichnungsunterricht,
... das Rechnen und die Geometrie" sowie den „Schreib- und teut-
schen Sprachunterricht". Die einzelnen Unterrichtsfächer wurden
differenziert nach dem Bedarf der verschiedenen Berufe erteilt
und die Stundenzahl erweitert, da nach Erklärung des Gewerbe-
schul-Vorstandes (Burger und Mersy) vom 31. Mai 1835 „mit der
seitherigen Stundenzahl in dieser Schule fast gar nichts geleistet werden
" konnte. Den „Rechen-, Schreib- und teutschen Sprachunterricht"
musste „jeder Gewerbs-Lehrling dahier" besuchen, die übrigen Fächer
waren je nach Beruf verbindlich. Der Zeichenunterricht war
dagegen nur für die Lehrlinge der Gewerbe verbindlich, die es
„nöthig haben, also namentlich: die Maurer, Steinhauer, Zimmerleute,
Schreiner, Glaser, Schlosser, Hafner, Dreher, Schmiede, Wagner, Pflasterer
, Uhrenmacher, Blechner, Müller, Maler, Gärtner, Tapezierer, Färber
, Steindrucker, Kamm-Macher, Weber, Sattler, Schneider, Schuhmacher
, Zuckerbäcker, Perückenmacher, Siebmacher, Gürtler, Posamenti-
rer, Säckler, Büchsenmacher, Gold-, Kupfer- und Messerschmiede".
Auch Geometrie wurde nur für einige Berufe mit Zeichenunterricht
erteilt, aber zusätzlich noch für „Anstreicher und Schieferdecker
".9 In den Berufen der rein männlichen Schülerschaft
spiegelte sich das gewerbliche Spektrum der ländlichen Kleinstadt
wider. Die Unterrichtszeiten begannen jeden Tag bereits
um 6 Uhr früh und endeten werktags bereits um 7 oder 8 Uhr, am
Sonntag erst um 9 Uhr. So hatten die Lehrherren den Lehrling
noch fast den ganzen Tag zur Verfügung.

Die Schulkosten wurden auf verschiedene Institutionen aufgeteilt
: Die badische Landesregierung erhöhte ihren jährlichen
Anteil ab 1835 von 50 auf 100 Gulden, der Andreasspitalfonds
beteiligte sich ab 1835 mit 150 Gulden. Die Schmiedezunft, der
damals noch viele andere Berufe angehörten, steuerte ab 1834
ebenfalls 24 Gulden jährlich bei. Die Stadt Offenburg hatte den
jeweils verbleibenden Rest zu begleichen.

Am 19. Dezember 1834 wurde ein Schulvorstand aus neun
Personen gebildet. Den Vorsitz führte der Bürgermeister, Stellvertreter
wurde der katholische Stadtpfarrer. Außerdem gehörten
ihm Mitglieder der Zünfte, des Gemeinderates und ein Lehrer der
Schule an. Damit war der Gründungsvorgang abgeschlossen.

3 Die schwierigen Aufbaujahre

Es war ein steiniger Weg, bis die neue Schule schließlich akzeptiert
wurde. Der Besuch der Gewerbeschule war keineswegs eine
Selbstverständlichkeit. Für die Schüler bedeutete er eine Mehrbelastung
und viele Meister hielten das Ganze schlicht für überflüssig
. So schrieb z. B. der Wagnermeister Karl Nehrlinger am 4. Au-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0339