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342 Karl Ebert

Abb. 10: Schlacht bei
Rändern 1848
(zeitgenössische
Lithografie)

der Wehrmannschaft ein und nahm auch am „Exekutionszug"
nach Lahr teil. Nach dem Einzug der Preußen in Offenburg wurde
er verhaftet und ins Gefängnis in der Grabenallee eingeliefert.
Dort floh er, indem er die Tür eines Schweinestalls aushob, sie an
die Gefängnismauer lehnte und sich über die Mauer schwang.
Nachdem er bei Marlen über den Rhein gebracht worden war,
floh er in die Schweiz, wo er schließlich wieder eine Anstellung
als Lehrer erhielt.

In Abwesenheit wurde vor dem Großherzoglich Badischen
Hofgericht des Mittelrheinkreises ein Verfahren wegen Teilnahme
am Hochverrat eingeleitet, bei dem Rauh beschuldigt
wurde, „einer der entschiedensten Republikaner und Umsturzmänner"
zu sein. Auch habe er sich unverhohlen „für die nöthigenfalls gewaltsame
Herbeiführung der Republik ausgesprochen und ... diese
Grundsätze sogar seinen Schülern mitgeteilt"16. Obwohl der Pflichtverteidiger
für den Entflohenen abzustreiten suchte, was möglich
war, wurde Rauh 1850 vom Hofgericht Bruchsal zu einem Jahr
Zuchthaus verurteilt; 1851 wurde die Strafe auf 6 Monate herabgesetzt
. Auch das badische Staatsbürgerrecht wurde ihm aberkannt
. Aber Rauh schien es in der Schweiz auf Dauer nicht auszuhalten
, denn 1855 stellte er sich den badischen Behörden und
wurde in das Zuchthaus Bruchsal eingesperrt, aus dem er allerdings
nach 4 Monaten wieder entlassen wurde.17

Auch der große Förderer und Organisator der Gewerbeschulen
Nebenius wurde 1849 als Liberaler von den Schaltstellen verdrängt
. In den folgenden Jahren verließen viele Bürger nicht nur
aus politischen Gründen, sondern auch aus wirtschaftlicher Not
die Stadt bzw. wanderten aus. Die Einwohnerzahl sank nach lan-


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