Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0345
344 Karl Ebert

Abb. 13: Offenburg
um 1870

Abb. 14: Rektor Georg
Adam Nahm

Mit der Gewerbeordnung, die am 1. Januar 1872 für das
ganze Deutsche Reich in Kraft trat, bestand die Möglichkeit, den
Schulbesuch der Gewerbeschule durch gesonderte Ortsstatuten
zu regeln. Hierzu erklärte der Oberschulrat in Karlsruhe am
20. Mai 1872: „Nach der Mitteilung an den Gewerbeschulrat wollen
sich die Gewerbetreibenden in Offenburg nicht zum Schulzwange verstehen
. Möglicherweise liegt dieses daran, daß der Unterricht im Winter
von 8-12 Uhr morgens stattfindet und es würde sich vielleicht größere
Geneigtheit für den Schulzwang finden, wenn man den Unterricht
auf die Abendstunden verlegen könnte/ Daher wurde der Stundenplan
geändert und das Modellieren auf 19.30-21.30 Uhr verlegt.
Im Sommer begann jetzt der Unterricht für die drei Klassen bereits
um 5 Uhr morgens, damit die Lehrlinge pünktlich wieder
zur Arbeit antreten konnten. Dies war ein schmerzhafter Rückschlag
, aber dadurch wurde immerhin die Einführung des
Schulzwangs in Offenburg erreicht. Nach langem Ringen wurde
dieser schließlich am 30. September 1874 vom Großherzoglichen
Bezirksamt beschlossen.

Rektor Jüllig schied im Oktober 1874 aus Altersgründen aus
und übergab nach 16 harten Aufbau jähren die Leitung an Georg
Adam Nahm. Dieser sollte 38 Jahre an der Schule bleiben. Weshalb
Jüllig noch 1926 „totale Unfähigkeit als Gewerbelehrer" vorgeworfen
wurde und er als „sogenannter ,Herr Professor Jüllig'" und
„Spielball der Schüler" verunglimpft wurde, ist aus den Akten nicht
nachzuvollziehen.18

Der starke wirtschaftliche Aufschwung, der bereits mit dem
Anschluss an das Eisenbahnnetz im Jahr 1844 eingesetzt hatte,
verstärkte sich wieder nach der Reichsgründung 1871. Die Industrialisierung
erfasste auch den Verkehrsknotenpunkt Offenburg.
Als Beispiel sei an dieser Stelle Friedrich August Haselwander
genannt, der hier am 10. Oktober 1888 den ersten Drehstromge-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0345