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360 Manfred Merker

Abb. 5: Das Lyzeum in
Rastatt, heute Ludwig-
Wilhelm-Gymnasium

3 v \

tungsrates, Bürgermeister Burger mit Bürgerausschuss und Gemeinderat
, Geistlicher Rat Mersy und der Stiftungsvorstand des
Sankt Andreashospitals und „Förderer der Anstalt" , sowie
„Freunde der Jugendbildung". Vor den ferner anwesenden Kollegen
, Eltern und Schülern hielt der Direktor einen Vortrag über
die Geschichte der Schule und ihren aktuellen Auftrag, „der sichtbar
tiefen Eindruck auf die Zuhörer machte". Enthalten war ein
Plädoyer nicht nur für den Bildungswert der alten Sprachen in
moderner Vermittlung, sondern im Rahmen einer tragfähigen
Allgemeinbildung auch jedes einzelnen der am Gymnasium unterrichteten
Fächer sowohl für künftig Studierende als auch für
nicht akademisch orientierte Bürgersöhne. Scharpf schreibt gerade
dem Lateinischen eine „unbewußt eingehende praktische
Logik" und seiner Grammatik eine innewohnende „wahre Metaphysik
aller Sprachen" zu, die jeder erlernten anderen Sprache
zugute käme. Auch pries er die Segnungen des erst kurzen Friedens
und philosophierte in idealistischer Weise über die ungeheueren
Potenziale einer humanen Bildung in moderner Zeit.
Wissenschaft solle vom Geheimgut zum Allgemeingut werden.
Die Rede zeigt ihn als einen engagierten Vertreter des neuhumanistischen
Geistes seines vor drei Jahre verstorbenen berühmten
Zeitgenossen Wilhelm von Humboldt, der das fortschrittliche
Gymnasium fast ein ganzes Jahrhundert prägen sollte. Laut Zeitung
„schloß er seinen schönen und gehaltreichen Vortrag mit
einem Gebet um Segen". Es folgte eine musikalische Messe unter
Oberlehrer Mößner und eine öffentliche Aufführung der Glocke
von Schiller und Romberg zugunsten eines Schillerdenkmals.
Kollege Weißgerber hatte eigens ein Gedicht verfasst, das von
den Schülern gesungen wurde und mit den Versen endete:


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