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380 Manfred Merker

2 „Marte arDente": Die Klosterpforte des
Franziskanergymnasiums

Das bemerkenswerteste stadtarchäologische Zeugnis der 350-jährigen
Geschichte der Schule ist zweifellos die viel bewunderte
Holztür vom alten Eingang zum Klostergymnasium von 1660.
Aus neun verzapften Fichtenbohlen gezimmert klassifiziert sich
die Tür mit einer Höhe von 2,31 m, einer Breite von 1,28 m und
einer Dicke von 0,05 m als eine Rammtür, die einiges aushalten
musste. Sie ist in einem hervorragenden Erhaltungszustand,
wenn man von den größeren ausgebesserten Brandstellen am unteren
Rand einmal absieht. Durch die Baumringmessmethode
(Dendrochronologie) konnte als Fällungsdatum das Jahr 1581
(+/-10) ermittelt werden, so dass die Tür vor Eröffnung des neuen
Gymnasiums im Herbst 1660 eingebaut worden sein dürfte. Auch
das eisengeschmiedete spätgotische Fischschwanzschloss mit
dem von Schülerhänden abgenutzten Türgriff, passt gut zu dieser
Einordnung. Auf dieser Klosterschulpforte war in der Mitte wahrscheinlich
als Name des Gymnasium zu lesen: „Gymnas. F. F.
Min. S. Francisci Convent.", d.h. Gymnasium der Conventua-
len Minoritenbrüder des Heiligen Franziskus, wie er auch auf den
Theaterzetteln der herbstlichen Schulaufführungen der Schule
bereits ab 1664 erscheint. Diese Inschrift wurde abgewaschen
und übermalt und könnte lediglich durch die Methode der Mul-
tispektral-Reflektographie via Laser und hoch auflösender Kamera
wieder exakt entziffert werden, -eine echte, doch kostspielige Forschungsaufgabe
! Bei der Einäscherung des Klosters am 08.09.
1689 konnte allein diese Tür gerettet werden, was auch die In-

Nach 300 Jahren:
Schüler der 10. Klasse
1989 vor der Klostertür
von 1689


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