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402 Johannes Werner

Abb. 3: Erwin Teufel
und Klaus Ringwald im
Gespräch

Toren, Säulen, seinen Altären und Figuren.14 Aber als Porträtist,
der er von ganzem Herzen ist, hat er immer auch Bilder von Menschen
gemacht - und von Tieren, vielmehr von Viechern, wie er
sie gerne nennt.15 Das edle Pferd, das stolze Ross, das die Bildhauer
seit je am meisten reizte, kommt in seinem Kosmos eher
selten vor; eher die angeblich dumme Kuh.16 Und die Kühe kennt
er gut, seit er sie als Kind auf den heimatlichen Weiden hüten
musste. (Er hat oft erzählt, wie froh er war, wenn, im späten
Herbst, eine von ihnen etwas fallen ließ; denn dann konnte er,
der barfüßige Hirtenbub, endlich einmal seine Füße wärmen.)

Doch ein Stier ist keine Kuh, auch kein Ochse: er gilt, anders
als diese, als Inbild und Inbegriff der Kraft. Wer ihn, im Sinn des
Sprichworts, bei den Hörnern packt, hat gewonnen; so wie der,
der ihn in der Arena zur Strecke bringt. (Die Rede ist vom spanischen
Stierkampf, den Pablo Picasso in zahllosen Bildern festgehalten
hat.) Vom Stier sagt das schon zitierte mittelalterliche
Bestiarium, sein Rücken sei „so hard that arrows simply bounce
off'17 - so hart, dass Pfeile einfach abprallen. Auch in dieser Hinsicht
mag mancher sich an ihm ein Beispiel nehmen; auch der
Bildhauer selber, der, oft aus dem Hinterhalt, oft genug angeschossen
worden ist.

Doch dieser Stier, hier in Kork, ist schon am Ende seiner Kraft.
Noch ist das Hinterteil, sind die Hinterbeine hoch aufgestemmt,
und der Schwanz reckt sich wie eine Standarte; aber die Vorder-


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