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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0438
Neue Literatur 437

veröffentlicht. Sie stehen oft im unmittelbaren Zusammenhang
mit Ausstellungen der Historischen
Bibliothek, können also als Katalog wie als Hintergrundliteratur
bestens dienen. Auch die Biographie
„Professor Wilhelm Gack (1874-1941). Ein
Rastatter Lehrerleben in der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts" ist im Kontext einer solchen Ausstellung
entstanden, die zum 200-jährigen Jubiläum
des Gymnasiums erarbeitet wurde. In der
Vita des Lehrers, der 27 Jahre lang am Gymnasium
unterrichtete, spiegelt sich ein nicht unwesentlicher
Ausschnitt Rastatter Schul- und Zeitgeschichte
wider. Ein reichhaltiges Bildmaterial illustriert
den unterhaltsam und gut recherchiert geschriebenen
Text des Autors Hans Heid, der als
Leiter der Bibliothek seit Jahren bestens bekannt
ist. Ihm ist auch ein Bibliotheksführer zu danken
oder die Herausgabe von kompetenten Arbeiten
zur Rastatter Residenz, zur Musikaliensammlung
der Historischen Lehrerbibliothek oder zu deren
naturwissenschaftlichen Beständen, überhaupt zu
vielen relevanten Aspekten dieser bedeutenden
mittelbadischen Bibliothek.

Martin Ruch

Krohn, Niklot (Hg.): Für Seelenheil und Bürgerwohl
. 750 jähre Stiftskirche und Spital Lahr (1259-
2009). Lahr 2009, 480 S., viele Abb.

Das Buch ist im Auftrag der evangelischen Stiftsgemeinde
und der Stadt Lahr herausgegeben worden.
Viele Autoren haben hier über die historischen
Grundlagen, über die Stiftskirche und das Spital gearbeitet
- die Fülle der Aspekte ist in hohem Maße
beeindruckend. Neueste Forschungsergebnisse aus
der lokalen Geschichte und der Archäologie, aus
der örtlichen Kunst- und Medizingeschichte sind
hier bis in die Gegenwart hinein zusammengestellt.
Alle Beiträge sind informativ, fundiert - und durchaus
nachdenklich unterhaltend geschrieben, wenn
etwa das Spitalleben geschildert und diese Passage
mit seltenen Fotografien von „Spitaliten", von Originalen
Lahrs illustriert und kritisch hinterfragt
wird. Eine kompakte, hervorragende und beispielhafte
Spital- und Sozialgeschichte Lahrs ist jedenfalls
mit diesem Buch anzuzeigen.

Martin Ruch

Kleiber, Wolfgang: Tarodunum/Zarten - Brigoban-
nis/Hüfingen. Kelten, Galloromanen und frühe Alemannen
im Schwarzwald in interdisziplinärer Sicht.
Mit Beiträgen von Gerhard Fingerlin, Albrecht
Greule, Wolfgang Kleiber, Heiko Wagner, Otti Wil-
manns. Akademie der Wissenschaften und der Literatur
, Mainz. Abhandlungen der Geistes- und sozialwissenschaftlichen
Klasse, Jahrgang 2009, Nr. 4.
174 S., Abb., Karten.

Dass es vor und nach den Römern Besiedelung im
Schwarzwald gegeben hat, das lässt sich mittlerweile
in archäologischen Befunden nachweisen, wenn es
auch früher an eben dieser Besiedelung starke Zweifel
gegeben hat. Aber auch sprachgeschichtlich gibt
es Hinweise auf gallorömische Bevölkerungselemente
besonders im mittleren Schwarzwald. Heiko
Wagner hat für das Zartener Becken bei Freiburg in
zahlreichen Begehungen eine latenezeitliche Großsiedlung
nachweisen können, die Anschluss an die
„große Welt" jener Jahrhunderte hatte. Denn über
den Schwarzwald bestand hier wie in anderen Tallagen
, etwa im Kinzigtal, eine Überquerungsroute,
die später auch von den Römern genutzt wurde.
Vordeutsche Sprachrelikte treten zu den archäologischen
Befunden hinzu, von Wolfgang Kleiber für
Dreisamtal, Glottertal und die östliche Schwarzwaldabdachung
zusammengetragen. Sein Ausblick:
„Das tief im Schwarzwald verankerte keltische Brig-
Namensystem, das mit dem keltischen Stamm der
Brigantier zu verbinden wäre, hat seinen Ursprung
doch vielleicht in einem Sakralbezirk, der die Donauquellflüsse
und die Quellberge weiträumig als
„Heiliger Bezirk" umfasste." (117 f.)

Martin Ruch

Frankenstein, Rüben: Denkmal und Name - Der
Gute Ort Freiburg. Dokumentation des jüdischen
Friedhofs. Stadtarchiv Freiburg 2009, 336 S., viele
Abb., Pläne.

Die Geschichte des jüdischen Friedhofs an der El-
sässer Straße in Freiburg ist untrennbar mit der Geschichte
der jüdischen Gemeinde verbunden. Er
wurde 1870/71 nahezu zeitgleich mit der Synagoge
angelegt, damals, als sich die Gemeinde als Teil des
bürgerlichen Lebens in der Dreisamstadt etablierte.
1863 war sie hier gegründet worden und wuchs im


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