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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0449
448 Nachrichten

reichen Forschertätigkeit war sicherlich 1976 die Entdeckung des hallstattzeit-
lichen Fürstengrabes im Hügel 3 bei Kappel am Rhein, was in dem 2005 vom
Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums herausgegebenen wissenschaftlichen
Werk von Rolf Dehn, Markus Egg und Rüdiger Lehnert ausdrücklich
und dankbar gewürdigt wurde.

Die jährlichen Fundberichte der von ihm 1974 begründeten Fachgruppe
Archäologie vermitteln einen ausgezeichneten Überblick über die zahlreichen
Entdeckungen und neuen Erkenntnissen dieser Fachgruppe, die er 25 Jahre
lang selbst leitete. Zu seinen Verdiensten gehört auch eine enge und fruchtbare
Zusammenarbeit mit den elsässischen Geschichtsvereinen. Über viele Jahre
war Josef Naudascher außerdem ehrenamtlicher Mitarbeiter des Landesdenkmalamtes
.

Zahlreich sind seine in der „Ortenau" veröffentlichten heimatgeschichtlichen
Abhandlungen, z.B. über die Frühgeschichte der oberen Ortenau, die
badische Revolution und das Geschlecht der Freiherren von Böcklin. Im Burgenband
von 1984 befasste er sich mit der Gisenburg, einer frühzeitlichen Befestigungsanlage
, die schon in der Legende des hl. Landelin Erwähnung findet.

Von 1969 bis 1972 übernahm er den Vorsitzend der Ettenheimer Mitgliedergruppe
im Historischen Verein für Mittelbaden und organisierte in seiner
Amtszeit am 10. Oktober 1971 die vierte in Ettenheim durchgeführte Jahresversammlung
des Gesamtvereins. Darüber hinaus war er viele Jahre im Beirat
des Gesamtvereins tätig.

Als Mitbegründer und Ideengeber ist Josef Naudascher seit 1980 treibende
Kraft des Tabakmuseums in Mahlberg, das 1992 eröffnet wurde. Ohne zu übertreiben
, kann man ihn als den Vater des Oberrheinischen Tabakmuseums bezeichnen
.

Für dieses uneigennützige und mit immensem Zeitaufwand der Heimatgeschichte
gewidmete Leben konnten und durften Ehrungen nicht ausbleiben.
1984 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen, 1986 ernannte ihn der
Historische Verein zum Ehrenmitglied, 2002 erhielt er den Heimatpreis des
Ortenaukreises und 2004 ehrte ihn die Stadt Mahlberg mit der Ernennung
zum Ehrenbürger.

Trotz seines Alters arbeitet Josef Naudascher auch heute noch unermüdlich
weiter. Neben der ehrenamtlichen Leitung des Oberrheinischen Tabakmuseums
beschäftigt sich der leidenschaftliche Archäologe in jüngster Zeit mit den
sieben zum Teil versandeten mittelalterlichen Quellen und Brunnen Mahlbergs
. Nach ihrer Entdeckung ist nun deren Freilegung und Reaktivierung sein
Anliegen. Zu diesen Quellen gehört u. a. das Luterbad (Lauterbad), das schon
in dem „Badenfahrtbüchlein" von D. Georgius Pictorius aus dem Jahre 1560
mit dem Hinweis erwähnt ist, dass das Wasser „gegen Räude und Grind und
zur Befeuchtung der Nerven" gebraucht würde. Darüber hinaus leistet er derzeit
seiner Heimatgemeinde erneut einen enormen Dienst, indem er das durch
einen Wasserschaden betroffene Historische Archiv der Stadt mit großem Zeitaufwand
wieder in Ordnung bringt.

Verbunden mit einem großen Dank für seine historische Forschungsarbeit
gelten dem Jubilar die herzlichsten Glückwünsche für noch viele Jahre in guter
Gesundheit.

Bernhard Littenweiler


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