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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0473
472 Berichte der Mitgliedergruppen

richtete von den Bemühungen der einflussreichen Geschlechter von Geroldseck
und Eberstein sowie der aufstrebenden Freien Reichsstadt Rottweil und der
auf Expansion bedachten Württemberger, Schiltach und seine strategische
Lage an sich zu bringen. Nach vergeblichen Verhandlungen, nach Intrigen,
einem Mord und Zahlung hoher Ablösesummen an Geroldsecker und die
Urslinger-Erben entschied Graf Eberhard der Greiner schließlich das Rennen
für sich. Schiltach wurde 1392 endgültig Teil Altwürttembergs und blieb dies
über 400 Jahre lang bis 1810.

Im März konnten wir zusammen mit der VHS erneut zu einem Vortrag
einladen. Der Schiltacher Arzt und Heimatforscher Dr. Helmut Horn legte vor
großem Publikum seine Forschungen zum Thema „Die Schiltacher Steige - war
ihr Verlauf anders als bisher angenommen?" dar. Seine Ausführungen, die er
bereits im Jahresband 2003 der „Ortenau" ausführlich darlegte, stellte er in
einen größeren geschichtlichen Zusammenhang, beginnend von der Siedlungsgeschichte
Europas bis zur Besiedlung des Schwarzwalds. Dabei wurde die
Bedeutung des Kinzigtals als strategische Ost-West-Verkehrsader deutlich.
Diese Route wurde beispielsweise bereits vor der 1. Jahrtausendwende von
fränkischen Kaisern auf ihrem Weg von Straßburg nach Regensburg und in
Richtung Bodensee gewählt. Anhand alter Lehengerichter Lagerbücher und
historischer Karten wies Dr. Horn nach, dass der mittelalterliche Streckenverlauf
nach Rottweil von der „Schiltacher Staig" aus nicht wie heute in Richtung
„Zollhaus", sondern rechts an der Willenburg vorbei zur „Breitreute" führen
musste. Warum Straßen im Laufe der Zeit aufgegeben und neue Trassen geschaffen
wurden, verdeutlichte Dr. Horn am Beispiel wechselnder Herrschaftsverhältnisse
und, damit einhergehend, strategischer Neuausrichtungen. Seine
detaillierten Ausführungen unterstrich er mit vorzüglich aufbereitetem Kartenmaterial
, Stammbäumen und vielen Fotodokumenten. Am Tag darauf trafen
sich über 20 Interessierte bei klarem Frühlingswetter zu einer Exkursion
unter Führung des Referenten. Die Teilnehmer begingen die beschriebene
Wegstrecke, wobei Dr. Horn immer wieder Angaben aus den Lagerbüchern
zum Verlauf von Grundstücksgrenzen zitierte, was den vermuteten historischen
Verlauf der „alten Rottweiler Straße" erlebbar machte.

Ende April präsentierte Dr. Hans Harter im Rahmen einer Veranstaltung
des Museums- und Geschichtsvereins Schramberg seine Nachforschungen zu
Herzog Ernst II. von Schwaben, der sich 1030 auf die Burg Falkenstein flüchtete
und dort im Kampf mit seinen Verfolgern das Leben verlor.

Im Mai wurde der vorläufige Stand der Neugestaltung des Gerberei-Bereiches
im Schüttesägenmuseum den Besuchern vorgestellt. Die frühere Ausstattung
wurde u. a. durch eine Walke sowie eine Stollmaschine ergänzt, die dem
Leder wieder die ursprüngliche Geschmeidigkeit zurückgeben konnte. Über
den Sommer waren dann Peter Rottenburger und Klaus-Ulrich Neeb als Mitglieder
des Initiativkreises maßgeblich daran beteiligt, erklärende Texte zu den
einzelnen Schritten des Gerbvorgangs und der Funktion der dabei eingesetzten
Vorrichtungen zu fertigen. Die Neugestaltung soll im Frühjahr 2010 abgeschlossen
sein.

Die Stadt Schiltach konnte im Sommer Archivar Michael Hensle für einen
Werkvertrag gewinnen. Damit wurde die im Vorjahr beschlossene weitere Aufarbeitung
der umfangreichen Archivbestände und deren künftig bessere Verfügbarkeit
und Nutzbarkeit auf einen guten Weg gebracht.

Im August jährte sich die im Jahre 1919 vollzogene Gründung des Historischen
Vereins Schiltach, dem zwischenzeitlich wieder 45 Mitglieder angehören
, zum 90. Mal. Der beigefügte Sonderband der „Ortenau 2010" informiert
über die Vereinsgeschichte und interessante Details.

Während der Schulferien beteiligten wir uns erstmals aktiv am örtlichen
Ferienprogramm. Peter Rottenburger und Klaus-Ulrich Neeb organisierten eine


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