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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 14
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Archivdirektor Dr. Kurt Hochstuhl, Staatsarchiv Freiburg:

Zur Rolle der Geschichtsvereine im 21. Jahrhundert

Festvortrag 100 Jahre Historischer Verein für Mittel baden e.V. in Offenburg,
10. Oktober 2010

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

ein Festredner hat es selten leicht. Und auch ich habe in den
zurückliegenden Minuten ganz schön gezittert. Schließlich bestand
bei der Fülle der Grußwortredner die Gefahr, dass der Festredner
, der zum Schluss an die Reihe kommt und dessen Vortragsthema
schon öffentlich bekannt ist, seinen Festvortrag beginnen
kann mit dem wunderbaren Bonmot von Karl Valentin:
Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von mir!

Doch ich bin beruhigt und darf den Damen und Herren Vorrednern
dafür danken, dass ich meinen Vortrag nicht über den
Haufen schmeißen muss. Ich bin also nicht gezwungen zu extemporieren
- was häufig ja nichts anderes ist, als heiße Luft zu produzieren
, sondern kann mich weitgehend an mein Manuskript (Foto: Peter Heck)
halten, ohne Ihnen allerdings garantieren zu können, dass die
Temperatur sich nicht bisweilen auch in höhere Sphären verirrt.

Denn diese Gefahr besteht bei dem Thema „Geschichtsvereine
im 21. Jahrhundert". Das hat weniger mit den Geschichtsvereinen
zu tun als vielmehr mit dem Wagnis eines Ausblicks auf ein
Jahrhundert, das gerade mal 10% seiner Dauer hinter sich gebracht
hat. Wer sich noch an die Prognosen über die Entwicklung
der EDV aus den 1970er Jahren erinnert, der weiß, wovon ich
spreche. Außer der schon damals banalen Aussage, dass die elektronischen
Daten zunehmen werden, sind alle konkreten Vorhersagen
, alle Projektionen und Prognosen von der Wirklichkeit weit
überholt worden oder sind keineswegs so eingetroffen, wie angenommen
. Das Schlagwort vom papierlosen Büro, das weit und
breit nicht zu finden ist, mag in diesem Zusammenhang als ein
Beispiel genügen. Und wer populärwissenschaftliche Zeitschriften
der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts durchblättert, der stößt
allenthalben auf Städte am Meeresboden, extraterrestrische Siedlungen
auf einem der uns umgebenden Planeten, elektromagnetische
Verkehrsverbindungen zwischen den Städten - Dinge, die
uns heute phantastisch erscheinen, damals aber ernsthaft und
mit wissenschaftlichem Anspruch diskutiert wurden.

Ausblicke in die Zukunft sind also in der Regel nur vage, selbst
wenn sie auf dem Zusammenwirken einer Analyse des Hier und


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