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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 15
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1 £ Kurt Hochstuhl

Heute und den Erfahrungen aus der Vergangenheit beruhen. Das
soll keineswegs pessimistisch klingen, sondern einfach den Rahmen
des Möglichen, was ein solcher Festvortrag zu leisten imstande
ist, abstecken.

Aber in einer ähnlichen Situation bewegten sich auch die
Gründungsväter Ihres Vereins vor 100 Jahren. Auch sie waren
gezwungen, Weichen zu stellen, die dem jungen Verein einen
Weg in die Zukunft eröffnen sollten, ohne diesen genauer bestimmen
zu können. In erster Linie galt es für sie dabei, der Neugründung
Inhalt und Profil zu geben, um sie erfolgreich auf dem
schon damals umkämpften Markt zu positionieren und auf Dauer
zu etablieren. Die wichtigste Entscheidung dürfte dabei die Ausrichtung
des Vereins als Geschichtsverein gewesen sein, die sich
ab Mitte 1910 durchzusetzen begann. Sehr zum Verdruss seines
Gründungsmotors, des Karlsruher Kunsthistorikers Prof. Max
Wingenroth, der ihm anfänglich ein weit größeres Betätigungsspektrum
zugedacht hatte. Praktische Archäologie (damals
nannte man das Erforschung der Altertümer) und Inventarisierung
der Kunstdenkmäler der Ortenau sollten nach Wingenroth
die Hauptaufgaben der neuen Vereinigung sein. Standen noch in
der ersten Satzung vom Mai 1910 die Erforschung von Geschichte
, Altertümern und Kunstdenkmälern der Ortenau gleichberechtigt
als Vereinsziele nebeneinander, so wurde schon im Juli
der strategische Schwerpunkt eindeutig auf die Erforschung der
Geschichte gelegt, während die beiden anderen Disziplinen in
den darauffolgenden Jahren immer mehr ins Hintertreffen gerieten
. Sicher wird bei diesem Akt der Beschränkung auf die Geschichte
auch die Erkenntnis eine Rolle gespielt haben, dass es
mit der 1909 gegründeten „Badischen Heimat" bereits eine Organisation
gab, die sich landesweit den Altertümern und den Kunstschätzen
widmen wollte, und eine Konkurrenz zur Badischen
Heimat nicht sinnvoll war. Diese Neupositionierung hatte weitreichende
Folgen. Der Verein wurde quasi über Nacht ein wissenschaftlich
ausgerichteter, denn Geschichte war zweifelsohne
etwas Wissenschaftliches; ob dieses Attribut auf die reine Inventarisierung
von Kunstdenkmälern und das Ausgraben von Altertümern
auch Anwendung finden durfte, darüber stritten nicht
wenige Gelehrten. Die „Badische Heimat", unter deren Dach die
unterschiedlichsten Disziplinen zu Hause waren, verstand sich
immer als landeskundliche Einrichtung, die zwar nach wissenschaftlichen
Methoden arbeitete, aber sich auch durchaus in aktuelle
politische und gesellschaftliche Kultur- und Naturfragen
einmischte.

Der Historische Verein schlug bekanntlich bewusst einen anderen
Weg ein. Und zu diesem Weg gehörte konsequenterweise


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