Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 26
(PDF, 95 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0027
Kloster und Stadt Gengenbach im kulturellen Kontext der Jahrhunderte

mit der Stadt gelegen hätten und zudem auch gebildeter gewesen
wären.

Ein kulturell und künstlerisch höheres Niveau - das 1505 errichtete
Frauenchörlein bildet eine Ausnahme - wird erst mit der
Wiedererrichtung der Abteikirche sowie den Konventgebäuden
eingeleitet. Über den Benediktinerorden berief man den Baumeister
Franz von Beer (1660-1726), der aus der Vorarlberger
Bauschule stammte und bereits die Klöster Salem und Weingarten
errichtet hatte. Beer begann mit dem Bau des Turmes der
Abteikirche, führte ihn jedoch nicht bis zum Ende aus. Die Weiterführung
übernahm Johann Jakob Rischer (1662-1755). Er errichtete
ihn in der leicht verspielten Form des Barocks, wie er
sich heute darstellt. Beer wandte sich inzwischen den Konventsgebäuden
zu und war zugleich auch für die Kanzlei am Markplatz
zuständig, wofür der Volutengiebel spricht. Zudem sind jetzt
auch die Äbte bestrebt, sich ein persönliches Denkmal zu setzen.
So der Abt Placidus Thalmann (1680-1696), der die Wallfahrtskapelle
St. Jakobus errichten ließ, und Abt Augustinus Müller
(1696-1726). Er ließ das Konventsgebäude neu gestalten und mit
seinem Wappen verzieren. Abt Benedikt Rischer (1743-1763)
sorgte für den Innenausbau der Kirche und ließ zugleich den Prälatenturm
an der Stadtmauer erbauen. Für einige bildhauerische
Arbeiten wurde der aus Hinterzarten stammende Künstler Peter
Schwab (1729-1791) herangezogen. Das Kloster verfügte in dieser
Zeit über kontinuierliche Einnahmen aus wieder eröffneten
Bergwerken und den zahlreichen Pfarrstellen außerhalb von
Gengenbach.

Die Stadt war dagegen finanziell in einer ungünstigeren Lage,
sodass das vom Ratsmitglied Victor Kretz (1729-1786) geplante
Rathaus erst 1780-1784 erbaut werden konnte. Kretz, im Allgäu
geboren, kam 1761 als schlichter Handwerksbursche nach Gengenbach
. Schon sechs Jahre später wurde er in den von Abt Lantpert
von Brunn eingerichteten Jungen Rat berufen. Der Entwurf
des Rathauses und seine bauliche Gestaltung war eine absolute
Glanzleistung, die uns auch heute noch fasziniert. Der Bildhauer
Peter Schwab, der mit Kretz zusammenarbeitete, gestaltete den
plastischen Fassadenschmuck am Rathaus. Auch die Grabmäler
der Gebrüder Bender stammen von der Hand Schwabs. Als weiterer
Künstler und Bildhauer muss noch Philipp Winterhaider
(1667-1727), geboren in Kirchzarten bei Freiburg, genannt werden
. Er sorgte mit seinem Skulpturen und Schnitzarbeiten für
eine qualitätsvolle Innenausstattung der St.-Martinskirche wie
auch der Abteikirche.

Neben den Künstlern zogen nach Gengenbach auch einige
Familien, aus denen interessante Persönlichkeiten hervorgingen.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0027