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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 36
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Schiltacher Schiffer an Wutach, Hochrhein, Bodensee und Kinzig

fassen: Chr. W. Trautwein (1782-1859) heiratete 1808 die Flößertochter
Maria Magdalena Wolber.27 Sie verzierten ihr Haus mit
ihren Initialen im stilisierten Herz und dem Erbauungsjahr, darunter
die gekreuzten Floßkegel, die ihn als Flößer auswiesen. Mit
dem Eintritt in die Wutach-Gesellschaft wurde er 1830 „zur Herstellung
der Floßstraße" nach Neustadt beordert.28

Das großherzogliche Privileg

Nach langwierigen Verhandlungen mit den Behörden und massenhaften
Einsprüchen der Anlieger29 gestattete Großherzog Leopold
von Baden den „Holzhändlern Wolber, Vayhinger und
Compagnie zu Schiltach" am 5. Mai 1831 „gnädigst" die „Herstellung
einer Floßstraße mittelst der Wuttach, des Steinbachs
und des Titisees".30 Das Privileg, das 4000 Gulden kostete,31 galt
auf 40 Jahre und gab ihnen das Recht, sie „ausschließlich zu benutzen
". Dafür hatten sie sie auf „ihre Gefahr und Kosten" herzustellen
, wobei die Behörden Vorschriften machen konnten, um
Beschädigung der Ufer, Überschwemmungen durch gestautes
Wasser, Stillstand der Gewerbe und Beeinträchtigung der Fischerei
durch die Flößerei zu vermeiden. Gegebenenfalls
waren Entschädigungen zu leisten,
wofür eine „Realcaution" hinterlegt werden
musste. Geregelt war auch, dass „bei solch
niederem Wasserstande" nicht geflößt werden
durfte, „wenn die Flöße durch Zugvieh
geschleppt werden müßten". Gestattet wurde
die Errichtung von drei Sägemühlen, in denen
jedoch nur die „eigenen Hölzer" geschnitten
werden durften. Zu respektieren war ein von
Fürstenberg behauptetes Recht, „Scheiterholz
auf der Wutach zu flößen", auch gab es keine
Befreiung von Steuern und Holzzöllen. Der
Kanton Schaffhausen erteilte am 4.7.1831
gleichfalls ein Privileg, das die Interessen seiner
Gemeinden an der Wutach wahrte, die
auf sechs Kilometer die Staatsgrenze bildete.32

Die Floßbarmachung von Wutach
und Steina

Auf der 90 km langen Wutach wurde bereits
im 16. Jahrhundert geflößt, zur Versorgung
von Schaffhausen, sowie 1622-1760 für das
Eisenwerk Eberfingen, jedoch als Scheitholz-

Hauszeichen des Flößers
Christian Wilhelm
Trautwein.
(Foto: H. Harter)


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