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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 41
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Hans Harter

der Gefahr für die Floßmannschaften jedoch ablehnte. Darauf
versuchte man, deren lästiges Monopol überhaupt zu brechen
und verlangte, dass auch die anderen Bewohner des Rheinufers
zum Flößen zugelassen werden sollten. Dies war zwar im Sinne
des Wirtschaftsliberalismus, der die alten Monopole abschaffen
wollte, gemeint war jedoch die eigene Position: Als große Firma
hätte man die Löhne nicht organisierter Flößer drücken können.
So wiesen die „Rheingenossen" auch diesen Vorstoß zurück,
ebenso die Regierungen: Sie hielten wegen der Gefährlichkeit des
Rheins die „freie Konkurrenz" hier für nicht opportun und setzten
auf die Erfahrung der privilegierten, ortsansässigen Flößer.55

„Dumme Händel" und die Folgen

Auch schien zuerst die Rechnung mit dem Verkauf des Holzes
nach Südfrankreich aufzugehen, da sich im Kontor im Sägewerk
in Bannschachen die erwarteten französischen Holzhändler einfanden
. Leider waren, wie Ad. Chr. Trautwein berichtet, „die Herren
", welche den Verkauf der Hölzer am Rhein besorgten, „keine
praktischen Männer" und „machten solche dummen Händel,
daß nichts dabei herauskam".56 Dies verwundert, da der als Kaufmann
ausgebildete Isaak Wolber jun. und der Holzhändler Ludwig
Dorner als Geschäftsführer fungierten.57 Um die Basis des
Unternehmens zu vergrößern, nahm die Wutach-Gesellschaft
1834 die Schifferschaft Wolfach als Mitglied auf.58

Sie hatte jedoch andere Vorstellungen, sodass es zu Streitigkeiten
kam, zuerst zwischen den Wolfachern und den Hochschwarzwälder
Mitgliedern auf der einen und den Schiltachern auf der
anderen Seite, die nach Stellung der Jahresrechnung 1835 eskalierten
: Wie Isaak Wolber sen. zu Protokoll gab,59 wurde „eine
fingierte Rechung" von 45 000 Gulden vorgelegt, worauf die
Schiltacher „eine Revision der Rechnung, Trennung des gesellschaftlichen
Holzhandels, Versteigerung des vorrätigen, auf
191000 Gulden taxierten Floßholzes und Verpachtung der Wasserstraßen
und Sägmühlen" verlangten, also aus dem Unternehmen
aussteigen wollten. Dies verweigerte die Gegenpartei, und
da sich die Berufung eines Schiedsgerichts hinzog, machten Vater
und Sohn Isaak Wolber die Offerte, selber als Pächter aufzutreten,
doch sollten gerade sie „nach dem Plan der Wolfacher Mitglieder
ausgestoßen werden". Die Wolfacher versöhnten sich „durch
schmeichelhafte Vorspiegelungen" und die Zahlung von 8900
Gulden mit den Schiltachern „Friedrich Finkh und Cons." und
sorgten für den Ausschluss der beiden Wolber, was in deren
Augen eine „willkürliche und unverdiente Verstoßung" war.
Wegen dieser Konflikte trat Chr. W. Trautwein aus der Gesell-


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