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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 44
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Schiltacher Schiffer an Wutach, Hochrhein, Bodensee und Kinzig

1934 wusste der aus einer Schiltacher Schifferfamilie stammende
Kronenwirt Karl Trautwein (1862-1948): „Die Wutach floßbar zu
machen, kostete Riesensummen, so daß sich die Gesellschaft,
bevor richtig Holzhandel getrieben werden konnte, schon halb
verblutete. Schlechte Marktlage kam dazu, und die ganze Gesellschaft
ging zugrund". Dabei verloren „die vermögendsten Familien
Hab und Gut", „am stärksten wurden Wolber (Engel) und
Dorner (Papierfabrik) mitgenommen".67

Tatsächlich kam es aufgrund der „erbitterten Prozesse" zwischen
beiden Isaak Wolber und den anderen Teilhabern zum
„Vermögensruin" des Vaters, und auch von Friedrich und Karl
Dorner heißt es, dass „die Wutachflößerei beide um ihr Besitztum
gebracht hat".68 Ihr Bruder Ludwig ging, nachdem er von dort
verdrängt worden war, nach Baienfurt und leitete die Sägewerke
der Firma „Stälin und Krauth", 1867 verstarb er in Schiltach.69
Das Scheitern des Wutach-Unternehmens führte zum Ausscheiden
der bis dahin führenden Familien Wolber und Dorner aus
dem Schiltacher Holzhandel, an dem sie fortan nicht mehr beteiligt
waren.

Der Kampf um eine neue Wutach-Floß-Gesellschaft

Noch aber lag an der Wutach und Steina viel zur Gantmasse von
„Wolber, Vayhinger und Comp." gehörendes Holz, das 15 Schiltacher
Flößer im Akkord übernahmen und 1838/39 unter winterlichen
Bedingungen verflößten.70 Zugleich besaßen die zerstrittenen
und auf einem Schuldenberg71 sitzenden Teilhaber der Gesellschaft
noch immer das Privileg und die Einrichtungen an der
Wutach, die sie zu veräußern suchten. Es gab auch Unternehmer,
die meinten, hier „ließe sich die Flößerei doch mit Vortheil betreiben
", so der Holzhändler Jakob Kretz aus Rötenbach (bei Al-
pirsbach), der sich vom armen Holzhauer „zu einem bedeutenden
Holzhändler mit einem sehr ansehnlichen Vermögen emporgearbeitet
(hatte)".72 Ihn lernte 1841 der Fabrikant J. G. Schultheiß
aus St. Georgen kennen, der Beziehungen zum Fürst von
Fürstenberg hatte. Es entstand die Idee, diesen, der „unermeßlich
Wald" im Wutachgebiet besaß, für den Erwerb des Floß-Privilegs
zu gewinnen, mit Schultheiß als Vermittler. Dies erfuhr der Kaufmann
Finkh, der in Schiltach die Mehrheit der Wutach-Gesellschaft
vertrat, und versprach für die Vermittlung eine Belohnung
von 2000, später 4000 Gulden. Doch zeigte Fürstenberg „keine
rechte Aussicht", und da auch andere Holzhändler am Hoch- und
Oberrhein abwinkten, gründete Schultheiß 1842 mit Kretz und
dem „viel erfahrenen, soliden Holzhändler" Johann Mahler aus
Herzogenweiler (bei Villingen) eine eigene Gesellschaft zur Über-


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