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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 54
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Schiltacher Schiffer an Wutach, Hochrhein, Bodensee und Kinzig

men, das auf traditionelle Weise Holzhandel und Flößerei betrieb
und dabei den Unwägbarkeiten von Witterung, Wasserstand,
Konjunktur, technischer Entwicklung und Politik ausgesetzt war.
Ihr Aktionsfeld blieb die heimische Kinzig mit dem auf Kehl und
Straßburg ausgerichteten Holzhandel, und auch das diesen Rahmen
verlassende Bodensee-Unternehmen war für die dortigen
Märkte bestimmt.

So verwundert nicht, dass die Gebrüder Trautwein ihr Kapital
nicht in der aufkommenden Industrie anlegten, wofür es auch in
Schiltach die Möglichkeit gegeben hätte,112 sondern im primären
Sektor: 1859 erwarben sie für 39650 Gulden den Hof Vor Kuhbach
mit 322 Morgen Wald.113 Der war zwar „heruntergehauen",
hatte sich „aber bald wieder erholt",114 woraus deutlich wird, dass
der Zweck des Hofkaufs dessen Nutzung war. Um die Trennung
von Waldbesitz und Holzhandel zu überwinden, hatte schon
1834 der Alpirsbacher Schiffer Johann Georg Trick II. (1764-
1840) den Roßbergerhof in Kaltbrunn erworben.115 Sein Sohn
Ludwig Trick I. (1805-1880), „... der reiche Holzmagnat und
Schiffer von Alpirsbach", bemühte sich 1853 um die waldreichen
Höfe des Kaltbrunner „Bauernfürsts" Andreas Harter.116 Offenkundig
sahen die Kinzigtäler Schiffer, die beträchtliche Geldvermögen
angesammelt hatten, auch für die zweite Hälfte des 19.
Jahrhunderts reelle Chancen für ihr Gewerbe.

Aufgrund seiner Autobiografie kann Ad. Chr. Trautwein, der
schon mit 16 Jahren durch die harte Schule des Holzriesens, Floß-

Schiltacher Flößer
durchfahren ein Wehr
(um 1885).
(Th. Kipp, Schiltach)


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