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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 56
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Schiltacher Schiffer an Wutach, Hochrhein, Bodensee und Kinzig

toph geheiratet118 - die Ehen wurden im gleichen Umfeld geschlossen
und signalisieren keine soziale Veränderung. So spielte
sich sein Aufstieg zum Schiffer im Rahmen des Flößerhandwerks
ab, in dem keine schnellen Reichtümer zu erringen waren. Von
Vorteil war für ihn jedoch der familiäre Hintergrund, der ihn in
den Holzhandel hineinwachsen ließ.

Vor allem in den 1850er Jahren gingen die Geschäfte der Gebrüder
Trautwein gut, was ihnen den Kauf des Kuhbacher Hofs
ermöglichte und sie das Bodensee-Unternehmen riskieren ließ.
Dann kamen die technischen, wirtschaftlichen und politischen
Veränderungen, die die traditionelle Art des Holzhandels immer
mehr unter Druck setzten. Geringe Gewinne ließen die Kapitaldecke
schmelzen, 1871 wurde der Kuhbacher Hof aufgeteilt119
und der Firma entzogen. Auch war sie als Familienunternehmen,
bei dem neben der Standorttreue ein gewisser Konservativismus
bestand, auf Dauer den Herausforderungen nicht gewachsen. In
der Zwischenzeit waren die Teilhaber bejahrt, traten aus der
Firma aus oder verstarben. Für sie traten ihre Söhne ein, mit
deren Geschäftsgebaren der Senior Adolf Christoph jedoch nicht
klarkam: Sie „brachten Wirtsrechnungen von Übernachtungen
im Land in einer Höhe, die man früher nicht gekannt hat. Infolgedessen
wurde nur noch für die Wirte im Land geschafft". So
wollte er, der sich 1883 zum Bürgermeister der Stadt Schiltach
wählen ließ, „mit den Jungen nicht mehr länger fortmachen"
und gab, als „der einzige von den Alten so nach und nach auch
müde" geworden,120 1889 den Holzhandel auf, fünf Jahre bevor
das letzte Floß die Kinzig hinabfuhr.

Anmerkungen

1 Der Schwarzwald in forstwirthschaftlicher Beziehung. Ein Bericht über die von den Forstcandidaten
zu Hohenheim, unter der Leitung des Prof. Dr. Gwinner im Sommer 1832 unternommene Reise auf
einen Theil des württembergischen und badischen Schwarzwaldes. 1833. - Vgl. Keweloh, Hans-Walter:
Berichte zum Floßwesen im Schwarzwald. In: Deutsche Flößerei-Vereinigung. Mitteilungsblatt 16
(2009), 39-47.

2 Forstliche Mittheilungen von Dr. W. H. Gwinner, Bd. 2, Heft 5. 1840, 22-94, hier 79f.

3 ' = Fuß, in Baden seit 1806: 30 cm

4 Rhein-Rhone-Kanal

5 Elwert, Gotthilf: Stamm- und Familienbuch der Familie Dorner aus Schiltach. 1932, 182:§ 101

6 Vgl. Scheifele, Max: Als die Wälder auf Reisen gingen. 1995, 284

7 Schultheiß, [Johann Georg] (künftig: Schultheiß I): Darstellung meiner dritthalb jahrelangen Bemühungen
für den Wiederbetrieb der Flößerei auf der Wuttach und Steinach. 1843,. 15, vgl. 48

8 Brogle, Felix: Die Flösserei der oberrheinischen Gebiete Laufenburg-Basel. In: Vom Jura zum Schwarzwald
27 (1952), 1-93, hier 12

9 Vetter, J.: Die Schiffahrt, Flötzerei und Fischerei auf dem Oberrhein (Schaffhausen-Basel). 1864, 9

10 Forstliche Mittheilungen (wie Anm. 2) 80 f.

11 wie Anm. 6, 284


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