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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 69
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Ulrich Coenen

Das Stahlbausystem Maxi wurde vor der Ölkrise 1973 entwickelt
und ist in bauphysikalischer Hinsicht, wie auch alle anderen
ohne Baukasten entstandenen Bauwerke dieser Zeit, überholt.
Die Stahlstützen, zwischen denen die Außenhaut eingespannt
wird, stellen eine extreme Wärmebrücke dar. Auch im Hinblick
auf die Haustechnikinstallation entspricht Maxi modernen Ansprüchen
nicht. Dieses Stahlbausystem wurde insbesondere für
eingeschossige Produktionshallen entwickelt, die einfach erweitert
werden können.

Maxi wurde ab 1966 von USM kommerziell hergestellt und
vertrieben. Ebenfalls in Zusammenarbeit mit USM folgten die
Bausysteme Mini (1967) und Midi (1972-76). Auch die ersten
Mini-Bauten wurden aus konkreten Bauaufgaben entwickelt,
dem Gastarbeiterheim der Gebrüder Haller in Mellingen
(1967/68), Haus Piguet in Lostorf (1967/68) und dem Wohnhaus
der Familie Schärer in Münsingen (1968/69). Das erste ausgeführte
Beispiel für das Bausystem Midi ist das SBB Ausbildungszentrum
Löwenberg (1980-82), das auf einem 1975 ausgelobten
Wettbewerb basierte.

Alle drei Bausysteme Hallers sind offene Systeme. In die industriell
hergestellten Tragwerke können auch systemfremde Bauteile
eingebaut werden, etwa Decken, Fassaden oder Trennwände
anderer Hersteller.38

Die Stahlbausysteme Mini und Midi sind im Zusammenhang mit
dem USM-Betriebsgebäude in Bühl nur am Rande von Interesse,
sie sollen aber zum besseren Verständnis des Gesamtwerks Hallers
kurz vorgestellt werden. Mini ist ein Stahlbausystem für ein- bis
zweigeschossige Bauten mit einem Stützenabstand von höchstens
8,40 Meter.39 Es ist für Ateliers, Büro- und Schulpavillons,
Wartehallen und ähnliche Aufgaben geeignet. Wie Maxi ist auch
Mini eine Skelettarchitektur mit Ausfachung, sodass beide Systeme
im Hinblick auf die Wärmedämmung die gleichen Probleme
haben.

Das jüngste Stahlbausystem ist Midi. Es eignet sich für ein- bis
zweigeschossige hoch installierte Gebäude und verfügt über eine
wärmegedämmte Vorhangfassade.40 Es ist vor allem für Schul-
und Bürobauten, Laborgebäude, Krankenhäuser sowie andere
Bauaufgaben mit einer hohen Anforderung an die Gebäudetechnik
geeignet. Ein Vorteil Midis ist die Kombination des Tragwerks
mit dem Haustechnikinstallationsmodell Armilla, das Haller zunächst
ab 1982 an seinem Karlsruher Lehrstuhl und anschließend
bis 2001 in seinem Büro in Solothurn entwickelt hat. Dieses Modell
erlaubt die Veränderbarkeit der Innenräume und der gesamten
Technikinstallation.


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