http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0090
£Q Peter Stein
Rechte und Pflichten festgelegt worden. Bis 1825 wuchs die Judenschaft
von Diersburg auf 190 Seelen an, sank dann aber kontinuierlich
(Abb. 1). Als die Macht 1933 an die Nationalsozialisten
überging, waren es noch 26 Personen. Die Synagoge von
1801, ein Neubau anstelle einer älteren, besteht als solche nicht
mehr, dagegen ist der 1773 am Mühlbach angelegte Friedhof intakt
und ebenso das rituelle Tauchbad, die Mikwe (Abb. 2).
Lemle war der Vater von Salomon und Marx Stein. Der Name
Lemle ist eine andere Form für Ascher. Er lebte wie die meisten
Juden der Provinz vom Viehhandel. Er war recht wohlhabend,
zahlte 1818 von den 35 Haushaltsvorständen mit 2 Gulden, 6
Kreuzer den sechshöchsten Betrag als Todesfallabgabe.6 Lemles
Vater Löb unterzeichnete am 22. Dezember 1791 eine Urkunde
mit „Laib bar Maier"7 (Laib Sohn des Maier; Laib steht für Löwe8
beziehungsweise Juda9. Meir [der Erleuchter] ist ein jüdischer
Abb. 1: Inschrift
Wohnhaus Talstr. 35,
erbaut von Paul und
Lea Kahn (Foto: Th.
Nordwind-Stein)
Abb. 2: Inschrift vom
ehemaligen Judenbad
am Mühlbach (Foto: Th.
Nordwind-Stein)
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0090