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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 159
(PDF, 95 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0160
160 Heinz G-Huber

iatfu-tiMiH

Anton Andre SohrM

■' ■ ■= Oppenau. /■■— \
empfiehlt
Farben, Oelfarfcen,
Leinöl, Leinölfirnis la.,
dopp. gekocht, Keljaerlack,
Eisenlack,FlraiRer»atE,
teerfrei, Oel- »./Splritmn?rj
lacke, Berntfieia-^aad
Spirltusfnssb»deiilack - ,
farbcn, FnsÄb»d»nöl la., |
Ofenrohr; schutffrz,
AlIlmiIliB|n^flüs^i^^fotglüt-,!
hitzebestän/ig, -^Jr^arkett-
wlehse^eis^tfgelb, Parkett
- vk. IilÄolewni wicks«
..Schwarz«

fett^Braun und schwarz
bei ihren Verkaufsstellen

Serntavn Farial, Drogerie z.
' Qreiferi, 0I»erklr«h,

Wilhelm g«klag«r, Warengeschäft
, Ijanienfoach.

J»h,,l«*n», Kaufm., Oppen»»» i
u. H«f«r«r-Mintz, Peiarsfol. pj

Das Lackangebot der
Firma Anton Andre
(Anzeige des Renchtälers
vom 1.10. 1921, Archiv
des Verfassers).

brikation" aufnehmen zu wollen und bat um eine Betriebsgenehmigung
. Über den geplanten Betrieb gab die Firmenleitung
folgende Auskunft: „Die Fabrikation besteht darin, dass in den
drei Kesseln, die eingemauert sind und vom Heizraum aus beheizt
werden, Farbe, Lacke, Lösungsmittel und ähnliche Stoff gemischt
und verarbeitet werden. Der genaue Fabrikationsvorgang
richtet sich nach den jeweiligen Erfordernissen und spielt sich
unter der Verantwortung eines seit Jahrzehnten in dieser Fabrikationsweise
bewährten Meisters ab, dem zunächst 2, später auch
bis zu 4 ungelernte Hilfskräfte zur Verfügung stehen/'83

Die zerkleinerten Harzstücke wurden in dem Kessel geschichtet
und auf dem offenen Feuer erhitzt und ausgeschmolzen, d. h.
öllöslich gemacht. Zu dem flüssigen Harz wurde Leinöl gegossen,
das auf 200 Grad erhitzt wurde. Nach einigen Stunden wurde der
Sud mit weiterem Standöl abgeschreckt, mit Terpentin verdünnt
und durch ein Flanelltuch gefiltert. Mit Kienruß wurde nach Bedarf
der Leinöl-Standöl-Lack schwarz eingefärbt. Dieser Lack
diente dann zum Schutzanstrich von Dampfmaschinen, Eisenbahnen
, Eisenträgerkonstruktionen etc. Mit dem Schwiegersohn
des Firmeninhabers Gustav Jockerst, dem Chemiker Dr. Georg
Gros, trat ein Wissenschaftler in den Betrieb ein, der im eigenen
Labor forschte und die Lacktechnik stetig verbesserte.84

Für Auskünfte und die Überlassung von Unterlagen aus dem Firmenarchiv
Anton Andre Sohn danke ich Herrn Hansfrieder Gros herzlich.

Anmerkungen

1 Zitiert nach Engstier, Fritz: Wald und Forstwirtschaft, in: Mauer, Gerhard (Hrsg.), Der Landkreis Freudenstadt
. Stuttgart und Aalen 1978, 371

2 Münster, Sebastian: Cosmographia, das ist Beschreibung der gantzen Welt ...,Band II. Basel 1628 (Reprint
Lahnstein 2010), 1005. Ähnliche Angaben finden sich im „Allgemeinen Lexikon" (Wittenberg
1744) unter dem Stichwort „Schwarzwald": „Bey dem Ursprung der Murg sind etliche Dörfer, so das
Harz von den Tannenbäumen sammeln, solches nach Straßburg und andere Örter verhandeln und
davon ihre Nahrung haben/'

3 von Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel: Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch, Ausgabe
Berlin/Weimar 1984, 5. Buch 17. Kapitel, 429

4 Lorenz, Söhnke/Kuhn, Axel: Vom Königsforst zum Luftkurort. Baiersbronn. Stuttgart 1992, 95

5 Lorenz, Söhnke/Kuhn, Axel: Vom Königsforst zum Luftkurort, 95

6 Lorenz, Söhnke/Kuhn, Axel: Vom Königsforst zum Luftkurort, 101

7 Markung, Rechte und Ordnungen zu Baiersbronn im Jahr 1616, in: Aus dem Schwarzwald. Blätter des
Württembergischen Schwarzwaldvereins, Jahrgang 12 (1904), 29

8 Fischer, Hermann: Als man im Schwarzwald noch harzte, in: Renchtalzeitung, 17. Dezember 1960

9 Hansjakob, Heinrich: Der Fürst vom Teufelsstein, in: Waldleute, Band I, Ausgabe Stuttgart o. J., 22-25
10 Brückner, Hans: Die Entwicklung der Wälder des Schwarzwaldes durch die Nutzung vergangener Jahrhunderte
und ihre heutige Bedeutung, in: Liehl, Ekkehard/Sick, Wolf Dieter (Hrsg.): Der Schwarzwald,
Beiträge zur Landeskunde. Bühl 1960, 169


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