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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 176
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Friedrich Benz-Meisel:

Oberacherner Papiermachersohn, Ehrenbürger
und Schweizer Unternehmer

Reiner Vogt

Die bis zur Gemeindereform selbstständige Gemeinde Ober-
achern verlieh am 11. Dezember 1919 einer Persönlichkeit die
Ehrenbürgerschaft, obwohl diese seit rund 50 Jahren nicht mehr
im Achertal wohnte und fast schon genau so lange in der Schweiz
seinen beruflichen und privaten Lebensmittelpunkt hatte: Friedrich
Benz-Meisel. Dass diese Ehrung mehr als gerechtfertigt war
und er gleichzeitig ein erfolgreicher Unternehmer sein konnte,
obwohl er kein gebürtiger Schweizer war, soll nachstehend aufgezeigt
werden.1

Friedrich Benz wurde am 17. August 1853 in Oberachern
geboren. Er war der Sohn des aus Kappelrodeck stammenden
Sägemüllers Johann Benz und seiner Ehefrau Amalia Sauter, der
Tochter des Oberacherner Papierfabrikanten Daniel Sauter.
Derselbe betrieb eine Papier- und Sägemühle - teilweise auf „geweihtem
Boden", denn ein Teil seines Firmengeländes war der
Standort der ehemaligen Johanneskirche und Keimzelle der bis
zu Beginn dieses Jahres existierenden Hartpappenfabrik Lott.2
Am 3. Juni 1853 überschrieb Daniel Sauter seinen Betrieb auf
seine Tochter und Johann Benz konnte sich fortan „Papierfabrikant
" nennen.

Friedrich Benz hatte noch drei Geschwister: Sein älterer und
einziger Bruder Karl verstarb nur 22-jährig in Amerika, seine beiden
Schwestern starben schon im Kindesalter.3

Friedrich Benz-Meisel
(1853-1938), Ehrenbürger
von Oberachern,
Unternehmer und
Politiker in Rorschach/
Schweiz (HVO-Archiv)

Beruflicher Werdegang

Nach Abschluss seiner Schulausbildung in Oberachern ging Friedrich
Benz nach Karlsruhe, absolvierte dort eine dreijährige Kaufmannslehre
und hatte anschließend zwei Jahre eine Arbeitsstelle
bei einer großen Holzhandlung in Brauenburg.4 Danach leistete
er von 1873 bis 1876 seinen Militärdienst beim 2. Badischen Feldartillerie
-Regiment Nr. 30 in Rastatt ab. Seine Zeit beim badischen
Militär bezeichnete er immer als seine „Schule für Disziplin und
Pflichterfüllung" .5

Anschließend zog es ihn in die Fremde und er ging in die
Schweiz. Den Grund dafür beschrieb sein Enkel Ernst Löpfe-Benz
1938 in seinem Nachruf: „In seinen Adern floss das Blut des


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