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Friedrich Benz-Meisel: Oberacherner Papiermachersohn, Ehrenbürger und Schweizer Unternehmer 1 7Q
Briefkopf der Benz-
Meisel & Cie. aus dem
Jahre 1912. Gut zu
erkennen der Betrieb in
Rorschach sowie die
Musteranlage in
St. Margarethen (unten
Mitte) und das Sammellager
in Maishofen
(Staatsarchiv St. Gallen
ZMH 61/077)
men, der „Türöffner" zur schweizerischen Eisenbahngeschichte
zu sein, denn in Rorschach gab es bereits 1836 die früheste bislang
nachweisbare Initiative zum Bau einer Eisenbahnverbindung
.12
Obwohl die Schweiz während des 1. Weltkriegs neutral war,
wirkte sich dieser negativ auf die Eidgenossenschaft aus, denn die
Benz-Meisel & Cie. bezog ihr Holz hauptsächlich in Österreich-
Ungarn - schließlich war hier das Sammellager. Aufgrund des
Krieges versiegten diese Bezugsquellen und ein Ausweichen auf
andere Märkte kam ebenfalls nicht infrage, weil sich sämtliche
Nachbarstaaten der Schweiz im Krieg befanden. „Diese ungeheuren
Erschwerungen des Handels während des Krieges" veranlassten
ihn dann, nach vier Jahrzehnten Unternehmensführung seinen
großen Betrieb in St. Margarethen mitsamt den Filialen in
Rorschach und St. Gallen und dem Sammellager in Maishofen an
die Holzindustrie AG zu verkaufen. Seine Angestellten und Arbeiter
bedauerten dies mit Sicherheit, denn „Herr Benz-Meisel" - so
Ernst Löpfe-Benz - war „ein wohlwollender Arbeitgeber".13
Trotz dieser nicht gerade optimistischen Lage war er nicht untätig
und sah sich nach einem neuen Betätigungsfeld um. Obwohl
bereits 66 Jahre alt, war ihm der Zeitpunkt für den Ruhestand
noch zu früh. Schließlich wurde er fündig und gründete
zusammen mit Karl Haug 1922 die „Spezialbeton AG" in Staad
am Bodensee14, welche sich ebenfalls zu einem gut florierenden
Betrieb entwickelte und der er immer mit Rat und Tat zur Seite
stand. Bis sechs Wochen vor seinem Tod gehörte er dem Verwaltungsrat
als Präsident oder Delegierter an. Dem Nachruf im „Ostschweizerischen
Tagblatt" konnte man folgende Zeilen entnehmen
: „Rastloser Fleiß, Gründlichkeit, vornehme Geschäftsfüh-
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