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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 193
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Michael Karle

Das Gewerbeaufsichtsamt Karlsruhe schreibt 1921 an das Deutsche
Museum in München, dass der frühere Besitzer ein hervorragender
Erfinder gewesen sei. Ein Teil der von ihm erfundenen Maschinen
liege als Altmaterial auf dem Betriebshof herum. Es sei möglich
, eine derartige Maschine für das Museum zu erhalten.

1933 zieht Heinrich Severin mit seiner Frau nach Baden-Baden.
1935 verkauft er auf Drängen der Familie sein Haus in Sasbach.
Neuer Eigentümer der Villa Konrad wird die Lendersche Lehranstalt
.20 Am 5. April 1940 stirbt Heinrich Severin in München im
Alter von 70 Jahren nach einer schweren Operation und einer
Krebserkrankung des Kehlkopfs. Seinem Freund Wendler hatte
Severin noch wenige Tage vor dem Tod geschrieben: „Ich freue
mich auf ein frohes Wiedersehen, Sonst Ihnen alles Gute."21

Tochter Marie schreibt: „Wir nahmen von ihm Abschied im
allerengsten Familienkreis. Als wir wieder in Baden-Baden angekommen
waren, lag eine Postkarte von Papa auf seinem Schreibtisch
: ,Meine liebe kleine Frau. Ich zeichne schon wieder an meiner
Hohlglasmaschine und hoffe auf eine gute Nacht/"

Die Geschichte der Acherner Heckelfabrik

„Wir haben die frühere Severin'sche Flaschenfabrik käuflich erworben
und beabsichtigen dieselbe zu einer Maschinenfabrik
umzubauen. In derselben sollen ... Werkstätten mit Lagerräumen
, Autogarage, Büro- und Wohnräume eingerichtet werden. Es
ist beabsichtigt, daselbst etwa 80-100 Arbeiter zu beschäftigen.
Der Antrieb der Werkzeugmaschinen erfolgt elektrisch. Die elektrische
Kraft wird von dem dortigen (Acherner, Anmerkung) Elektrizitätswerk
entnommen. Die äußeren Ansichten des Fabrikgebäudes
bleiben im Wesentlichen unverändert," schreibt Dr. Ernst
Heckel in seinem Baugesuch zwecks Umbauarbeiten an der
Severin'schen Fabrik am 3. Mai 1921 an das Bürgermeisteramt
Achern.22

Knappe vier Jahre war die Severin'sche Fabrik stillgestanden,
bis 1921 die „Gesellschaft für Förderanlagen Ernst Heckel mbH
Saarbrücken" die gesamte Anlage erwarb.

Wieder einen Produktionsstandort im deutschen Reich zu
haben, dürfte die entscheidende Motivation für die Verantwortlichen
der 1905 durch Ernst Heckel gegründeten Gesellschaft gewesen
sein, die seit Ende des Ersten Weltkriegs im französisch
besetzten Saarland ungünstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen
hatte. Ernst Heckel produzierte Transport-, Rangier- und Verladeanlagen
aller Art und realisierte zwischen Freiburg und des-


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