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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 212
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Emil Durain (1825-1892) von Dorf Kehl - Handelsmann, Politiker, Freimaurer 213

Am 26. September 1870 nahm auch das Freimaurerkränzchen
„Erwin" in Kehl wieder seine Tätigkeit auf, und Emil Durain
konnte darüber berichten, dass er die Ehrenmitgliedschaft einer
Straßburger Loge empfangen habe. Im Juli 1870, ein Jahr später
als geplant, feiern Lahrer und Kehler Brüder anlässlich des Johannisfestes
die Einweihung des Kränzchens „Erwin" unter dem
Vorsitz von Emil Durain. 1873 wird dann das Kränzchen „Erwin"
zur Freimaurerloge „Erwin", der Emil Durain als Meister vom
Stuhl bis ins Jahr 1877 vorstehen wird. 1883 wird Karl Rehfuß
ihm in diesem Amt nachfolgen.

Emil Durain aber spricht u.a. beim Johannisfest 1879 in seiner
Loge über das Thema „Über Betätigung der Maurerei im profanen
Leben". Ab 1885 wird die Loge „Erwin" ruhen, weil sich
eine große Zahl der Brüder den beiden deutschen Freimaurerlogen
„An Erwins Dom" (gegründet 181/82) und „Zum treuen Herzen
" (gegründet 1873) angeschlossen haben. Nachdem diese
beiden Logen jedoch ihre Arbeit in Straßburg nach dem Ersten
Weltkrieg hatten einstellen müssen („An Erwins Dom" floh 1919
nach Frankfurt und erlosch 1968, „Zum treuen Herzen" floh
1919 nach Karlsruhe und ist 1935 erloschen), entstand in Kehl
1923 wieder ein freimaurerisches Kränzchen. Sein Inventar
wurde 1929/30 der nunmehr bestehenden Loge in Offenburg
übergeben.

In den Jahren 1871/72 bekleidete Emil Durain das Amt des
Bürgermeisters von Dorf Kehl. Sein Vorgänger hieß übrigens
Rehfus. 1882 bis 1888 war Fingado Bürgermeister der Stadt Kehl.
Wilhelm Fingado war 1871 in Lahr in den Bruderbund aufgenommen
worden. Es war dies eine Zeit, welche vom deutschfranzösischen
Krieg, den Kriegs- und Belagerungsfolgen für beide
(Stadt und Dorf) Kehl, das anschließende Umland und das
direkt benachbarte Straßburg beherrscht war. Zugleich aber auch
einer Periode vaterländischer Glückstrunkenheit über den gewonnenen
Krieg gegen Frankreich, über die „Heimholung" des
Elsass und Straßburgs in das neu gegründete, deutsche Kaiserreich
. Der Kartätschenprinz von 1848, Wilhelm von Preußen,
war als Kaiser Wilhelm I. zum liebevoll-vergötterten „Vater des
Vaterlandes" mutiert. Bismarck und die Geschichte machten es
möglich ...

Auch Emil Durain profitierte vom Aufschwung der Gründerzeit
. Der Bezirksrat und Kreisabgeordnete für die demokratische
Partei war Eigentümer der „Kolonialwaren- und Manufakturen-
warenhandlung Emil Durain en gros & en detail" in Dorf Kehl,
war Eigentümer einer - wohl der ersten! - Kiesbagger-Maschine
auf dem Rhein, war Eigentümer einer Alpacca-Kunstwollefabrik
auf dem Gelände des Kehler Hafens sowie Direktor der Kehler


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