Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 225
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226 Erich Krämer

den Inhabern der Papierfabrik Knoeckel in Neustadt a. d. Weinstraße
. Wenn auch der Rohstoff im Schwarzwald genügend vorhanden
war und Kunden in Baden und im nahen Frankreich
gefunden wurden, so war es doch ein schwieriges Geschäft, die
Zahl der Schleifereien in Deutschland wuchs. Und für die hochwertigen
Qualitäten, die in Oberkirch gefertigt wurden, war Holzschliff
nur beschränkt einsetzbar.

1908 übernahm August Koehler die Anteile der Familie Knoeckel
. Der Betrieb wurde durch einen „Großkraftschleifer" und
zwei neue Turbinen modernisiert, vor allem aber wurde ein Generator
gebaut, mittels einer Starkstromleitung wurde der Strom
nach Oberkirch geleitet.

1897 kauft August Koehler eine weitere Anlage am uralten
Mühlkanal, die Geiger'sche Sägemühle unterhalb der Lohmühle,
1910 folgte die Wasserkraft der Ihringer'schen Ölmühle ebenfalls
westlich der Lohmühle gelegen.

Schließlich entstand in Lautenbach 1911/1912 im Verbund
mit Hubacker das heute noch bestehende Wasserkraftwerk mit
zwei Turbinen. All dieser Zugewinn an Energie durch Wasserkraft
diente, neben verschiedenen Dampfkesseln, dem kontinuierlichen
Wachstum der Fabrik. Die Papiermaschine wurde in mehreren
Stufen modernisiert und auf höhere Leistung gebracht.
1877 wurde ein Lumpenkocher installiert, noch immer waren aus
Lumpen gewonnene Hadern der wichtigste Rohstoff. Neue Holländer
wurden angeschafft. („Holländer" sind Mahlwerke zur
Zerkleinerung der Hadern und des damals bereits eingesetzten
Zellstoffs).

All dies benötigt Platz, eine umfangreiche Bautätigkeit war die
Folge.

Großinvestition bringt den Durchbruch

Im Jahr 1900 beschäftigte die Firma 119 Leute, die Produktion
betrug 743 Tonnen. Um weiter zu wachsen, war ein großer Schritt
notwendig. 1911 wurde eine neue, zweite Papiermaschine aufgestellt
in einer beeindruckenden, heute noch modern wirkenden
neuen Fabrikhalle. Mit 185 cm Arbeitsbreite war sie vor allem für
hochwertige Büttenpapiere ausgelegt. Erstmals konnte nun im
Jahr 1912 die 2000-Tonnengrenze überschritten werden. Damit
zählte die Papierfabrik August Koehler zu den vier größten badischen
Papierfabriken, neben Buhl in Ettlingen, Bohnenberger in
Niefern und Flinsch in Freiburg.

August Koehler war um diese Zeit der bekannteste Unternehmer
im Renchtal. Als äußeres Zeichen seines Erfolges erbaute er
1902 am Rande des Werksgeländes eine Villa, ein noch heute


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