Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 406
(PDF, 95 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0407
Das Naturschutzgebiet „Unterwassermatten" 407

gibt in alten Unterlagen auch den Namen Binzbuckel. Daher
kommt der Name Binzburg. 1472 verkaufte Adam Hummel die
Binzburg und die halben Dörfer Hofweier und Schutterwald an
den Kurpfälzischen Vogt Bernhard von Bach.

Den Rittern von Bach gehörte schon Niederschopfheim als
Lehen des Bischofs von Straßburg. Nachdem sie 1530 auch die
anderen Hälften von Hofweier und Schutterwald gekauft hatten,
gründeten sie die nach ihrem Schlösschen benannte Herrschaft
Binzburg, die aus den Dörfern Niederschopfheim, Hofweier und

Schutterwald bestand. Die Herrschaft vererbte sich von Georg
von Bach auf die ritterschaftlichen Familien von Cronberg, von
Dalberg, von Bettendorf, von Erthal und von und zu Franckenstein
.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg zerstört, die damals
noch von den Rittern von Bach bewohnt wurde. Die Schlossanlage
war von einem Wall und Graben umgeben. Offensichtlich
wohnte bis zum Dreißigjährigen Krieg der Amtmann auf der Burg.
Am 17.3.1653 schrieb der Amtmann Franz Bär: „Binzburg ist in
den Boden hinein ruiniert, soll ich fürder da wohnen, ist bauen
von Nöten/' 1677 berichtet der Vogt: „Das Türmlein der Binzburg
ist von den Völkern abgehebt worden/' Die restlichen Steine
schenkte Freiherr von Erthal 1763 der Gemeinde Hofweier zum
Kirchenbau. Die Herrschaft Binzburg bestand bis zum Jahr 1806.21

Die „Mörburg" lag auf einem kleinen Hügel am Schütterle an der
im beigefügten Plan eingezeichneten Stelle. Die Burg wurde Anfang
des 12. Jahrhunderts von den Geroldseckern erstellt, was im
alten Stadtrecht von Straßburg erwähnt ist, das zwischen 1129
und 1250 verfasst wurde.

Von der Burg ist nichts mehr erhalten, außer einem Lageplan,
aufgrund dessen eine ungefähre Beschreibung möglich ist. Die
Burg war mit einem Wassergraben umgeben, über den man über
einen Vorhof zum eigentlichen Schloss und einem Meierhof mit
landwirtschaftlichen Gebäuden kommen konnte. Die Burg diente
auch den Straßburger bischöflichen Fischern auf der Schutter als
Grenzmarke.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloss zerstört und 1704
war es nur noch ein Steinhaufen und diente als Steinbruch. Auch
die übrigen Gebäude verfielen. Erhalten blieb nur der Turm, der
1759 abgetragen und von der Gemeinde Altenheim in der Dorfmitte
als „Türmel" wieder aufgebaut wurde.

Nach den Geroldseckern waren die von Böcklin bis 1752 Eigentümer
der Mörburg. Weitere Eigentümer folgten, bis die Familie
von und zu Franckenstein 1864 die Reste der Mörburg und das
dazugehörige Gelände kaufte.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0407