http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0412
412 J°sef wemer
Die dauernde Gefahr durch marodierende Banden und Truppen
dürfte die Bevölkerung des Durbachtales, zumindest der umliegenden
Höfe, zur Errichtung dieser Fluchtstätte in unwegsamem
Gelände bewogen haben.
Dass das Teufelsloch nicht in wenigen Tagen oder Wochen,
sondern im Zeitraum von vielen Monaten geschaffen wurde, das
lässt sich bei Kenntnis der damals üblichen Werkzeuge und auch
der schweren Zugänglichkeit dieses Waldgebiets gut ermessen.
Die Lage auf einem nach drei Seiten sehr steil abfallenden
Bergkamm, je nach Baumbestand eine hervorragende Übersicht
über das Durbachtal und die nähere Umgebung, sowie die gute
Verteidigungsbereitschaft, lassen die Gestalt dieser ehemaligen
„Zufluchtstätte" gut erkennen.
Eine weitere Verbindung dieses „Fluchtlagers" ist vorstellbar.
Direkt gegenüber liegt in einer Entfernung von einigen hundert
Metern gegen Westen im Gewann „Farnhalde" (manchmal auch
„Farrenhalde" genannt) auf einer signifikanten Höhe „die
Schanz", welche wohl schon in früher Zeit als Wach- und Aussichtspunkt
in Richtung des Durbachtales angelegt war. Heute
steht an dieser Stelle eine schöne Hütte mit einem Gedenkkreuz,
das auf zwei Seiten den Herrgott aufweisen kann. Der Gekreuzigte
richtet seinen Blick einerseits ins Tal und andererseits auch
ins Gebirge.
Das Teufelsloch wurde vor der Zerstörung durch die Planierraupen
gerettet. Es ist jetzt zugängig für Wanderer und Forscher,
die Sagen und Ereignisse aus alter Zeit miteinander verbinden
können.
Josef Werner, Kirchgäßle 2, 77770 Durbach
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