Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 429
(PDF, 95 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0430
4^0 Georges M. Teitler

Dazu kommt noch, dass die „Forschungsmittel'' bis vor ein bis
zwei Jahrzehnten äußerst schwierig waren. So war es z.B. einem
Mitglied der Familie meiner Gattin im Jahre 1967 fast nicht möglich
, einen Familienstammbaum der aus Ettenheim stammenden
Familie Lion zu errichten und dazu die in alle Erdteile verteilten
Angehörigen zu kontaktieren. Es gab noch kein Internet, keine
E-Mails, die Post brauchte sehr lange und war unzuverlässig, oder
Kontakte waren verloren gegangen. Aber es gab eben auch noch
sehr wenig Literatur, wie z.B. das 1999 von der Gemeinde Kippenheim
herausgegebene zweibändige Buch „Der jüdische Friedhof
in Schmieheim" von Naftali Bar-Giora Bamberger3, das ein
Bild jedes der mehreren Tausenden von Grabsteinen zusammen
mit einer Übersetzung ins Deutsche zeigt und für den heutigen
Familienforscher eine wahre Fundgrube darstellt. Oder das vom
Historischen Verein Ettenheim herausgegebene Buch „Schicksal
und Geschichte der jüdischen Gemeinden Ettenheim, Altdorf,
Kippenheim, Schmieheim, Rust, Orschweier"4, das 1988 erschien.
Dieses enthält zahlreiche Artikel und Forschungsarbeiten, teilweise
von ausgewanderten Juden, aber auch von zurückgebliebenden
Nicht-Juden, die sich der Schicksale ihrer Freunde angenommen
haben. Inzwischen gibt es natürlich eine sehr umfangreiche
Literatur.

So sind eigentlich erst in den letzten zehn Jahren die Verbin-
dungs- und Forschungsmittel verbessert und die vorhandene
Literatur ausgebaut worden - wobei z. B. auch an die Internet-
Ausgabe des Deutschen Bundesarchivs in Form des „Gedenkbuches
der Holocaust-Opfer"5 gedacht werden sollte, das die Einzelheiten
von Hunderttausenden von Umgekommen enthält
und leicht abgerufen werden kann. Aber gleichzeitig einher ging
ein Erwachen des Interesses der nun in den USA und allen anderen
zivilisierten Ländern wohnhaften Nachkommen an ihrer
Vergangenheit. Genealogie ist in die Mode gekommen!

Diesem Bedürfnis, den in aller Welt lebenden jüdischen Menschen
Kenntnis über ihre seinerzeit in Deutschland und speziell
in Baden wohnenden Vorfahren zu vermitteln, kommt der Autor
jetzt mit einer kleinen Gruppe von Mitarbeitern mit einem privaten
und ehrenamtlichen Projekt entgegen. Als Grundlage gelten
hier in erster Linie die vorhandenen und zugänglichen
„Ortssippenbücher" (OSB), in welchen die Juden von jeder Gemeinde
von ca. 1750 bis nahe an den Zweiten Weltkrieg aufgeführt
sind. Diese Angaben werden mit jenen des erwähnten Buches
„Der jüdische Friedhof in Schmieheim" verglichen und erweitert
, denn in den Listen sind die Geburts- und Todesdaten
nicht immer angegeben, ja selbst nicht alle Kinder. Allerdings ist
das Friedhof-Buch auch nicht vollständig. Und es enthält natür-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0430