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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 465
(PDF, 95 MB)
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Frank Armbruster

am 14. Juni 1938 den Generalinspekteur für das Deutsche Straßenwesen
Dr.-Ing. Fritz Todt zum Generalbevollmächtigten für
die Bauarbeiten am Westwall ernannte. Die Festungspioniere hatten
in das zweite Glied zu treten und waren nur noch für die
taktische Festlegung der Stände im Gelände zuständig.22 Aber da
Hitlers Vorgaben völlig unrealistisch waren, konnte auch ein
Todt diese nicht erfüllen. Die Anlagen sollten nach sogenannten
Regelbauzeichnungen errichtet werden. Das betraf MG-Schartenstände
, Pakbunker und Unterstellräume, Stände mit Drei- und
Sechsschartenkuppeln, Stände für Artilleriebeobachter und Gefechtsstände
. Die Wandstärken und die Aufteilung der Grundrisse
waren von 1938 bis zur Einstellung der Arbeiten im Sommer
1940 allerdings einem steten Wandel unterworfen. Mangel an
Baumaterial zwang zur Änderung der Planung. Jetzt sollten nur
noch Unterstände für den Schutz von ein oder zwei Infanterie-
Gruppen gebaut werden, die hier das vorbereitende Artilleriefeuer
des Feindes abwarten und dann in den Schützengräben der
Umgebung eingesetzt werden sollten.23 Die ganze Westgrenze
wurde in 22 Abschnitte eingeteilt und in jedem Abschnitt eine
Oberbauleitung errichtet. Die führenden deutschen Bauunternehmer
wurden den Oberbauleitungen als Generalunternehmer
zugeteilt. Aus dem ganzen Reichsgebiet wurden weitere Baufirmen
herangezogen und den Generalunternehmern als Nachunternehmer
zugeteilt. Insgesamt waren rund 1000 Bauunternehmen
beim Westwall beteiligt. Von den einzelnen obersten Reichsbehörden
und Ministerien wurden unmittelbar Sonderbeauftragte
der Abteilung für den Westwall beigegeben. Für die
Geheimhaltung und Abwehr feindlicher Spionage sorgte ein besonderer
Sicherungsstab.24

Baumaßnahmen am Oberrhein

Die Anlagen sollten nach den Prinzipien „Verstreutheit, Vielheit,
Kleinheit und Tarnung" errichtet werden. Oberirdische Hindernisse
wurden gegen feindliche Panzer- und Infanterieangriffe erbaut
: Stacheldrahtverhaue, breite Wasserflächen, tiefe und breite
trockene Gräben mit natürlichen und künstlichen Steilwänden
und Höcker. Das Befestigungswerk sollte nicht nur aus einer Festungslinie
bestehen, sondern aus drei in großer Tiefe gestaffelten
Bunkerreihen, und im rückwärtigen Gebiet eine Luftverteidigungszone
erhalten. Jeder Bunker sollte dabei eine in sich geschlossene
selbstständige Kampfeinheit bilden. In wichtigen Abschnitten
gab es zu Werkgruppen zusammengefasste Panzerwerke
, die durch Hohlgänge miteinander verbunden waren,
durch die der Nachschub und die Mannschaften herangeführt


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